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FIFA schafft Anti-Rassismus-Task-Force ab

Calle Kops dpa
26. September 2016

Der Fußball-Weltverband FIFA verabschiedet sich von seinen großen Plänen, mittels einer Task Force gegen Rassismus vorzugehen. Die 2013 gegründete Institution habe ihren Dienst getan, sagt Generalsekretärin Samoura.

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Die Fußball-Mannschaften der Niederlande und Brasiliens stehen gemeinsam auf dem Platz hinter einem Banner mit der Aufschrift "Say no to racism" (Foto: Getty Images)
Bild: Getty Images

Die FIFA hat ungeachtet der großen Sorgen vor der WM 2018 in Russland ihre Task Force gegen Rassismus aufgelöst. Künftig würden Diskriminierungsthemen im Weltfußball innerhalb der Administration behandelt, betonte Generalsekretärin Fatma Samoura am Montag in Manchester. "Die Task Force hatte ein sehr spezielles Mandat, das unserer Meinung nach erfüllt wurde. Ihre Empfehlungen sind nun in ein starkes Programm eingeflossen", sagte die Senegalesin.

Die Rassismus-Task-Force war 2013 unter FIFA-Ex-Chef Joseph Blatter gegründet worden. Ihr Vorsitzender war zunächst der damalige Weltverbands-Vize Jeffrey Webb, der im Mai 2015 in Zürich im Zuge der Korruptions-Ermittlungen verhaftet wurde und in den USA unter Anklage steht. Sein Nachfolger wurde der Kongolese Constant Omari. Auf ihrer Homepage führte die FIFA Omari zuletzt als einziges Mitglied des Gremiums.

Prinz Ali: "Beschämend"

Der ehemalige FIFA-Vize Prinz Ali bin al-Hussein kritisierte die Auflösung. "Der Kampf gegen Rassismus ist längst nicht vorbei und die Bemerkung, dass die aktuelle FIFA-Führung glaubt, dass die Empfehlungen der Task Force umgesetzt wurden, ist beschämend", sagte der Jordanier, der bei der Präsidentschaftswahl im Februar gegen den neuen FIFA-Boss Gianni Infantino klar verloren hatte.

Den kommenden WM-Gastgeber Russland hatte die FIFA nach den Ausschreitungen seiner Fans bei der EM in Frankreich aufgefordert, die Thematik bei den Turniervorbereitungen ernst zu nehmen. Zuvor hatte es vom Weltverband lange keine kritischen Kommentare zu dem im WM-Gastgeberland weit verbreiteten Rassismus-Problem gegeben.

ck/asz (dpa)