FIFA stellt Zeitplan für Doping-Ermittlungen vor
8. Dezember 2017Demnach will die FIFA die im McLaren-Bericht erhobenen Anschuldigungen weiter überprüfen und bei "genügenden Beweisen" auch Sanktionen verhängen. Im Bericht des WADA-Ermittlers Richard McLaren waren 34 Tests von russischen Spielern ausgewiesen worden, die möglicherweise positiv waren oder manipuliert wurden. Witali Mutko, russischer Vize-Premierminister und Chef des Organisationskomitees der WM 2018, wird als einer der Drahtzieher des systematischen Dopings genannt.
Verdächtige Proben noch nicht untersucht
Bisher sei bei den Nachtests und Untersuchungen der Proben aus dem Moskauer Labor jedoch "kein Verstoß gegen die Anti-Doping-Regeln für einen der im McLaren-Bericht genannten Fußballspieler nachgewiesen" worden, teilte der Weltverband mit. Die Ermittlungen würden aber weitergehen, da immer noch neue Beweise auftauchen könnten.
So seinen die verdächtigen Proben aus dem russischen Fußball und von Athleten anderer Weltverbände bislang noch nicht mit forensischen Methoden auf Manipulation der Test-Flaschen untersucht worden. Erst Mitte Januar 2018 könnten Experten damit beginnen, habe die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) der FIFA mitgeteilt: "Die WADA will darüber entscheiden, welche Verbände dabei Vorrang haben." Ob die FIFA angesichts der anstehenden Fußball-WM im Sommer in Russland Priorität bekommen wird, ist offen.
Whistleblower Rodschenkow nicht erreichbar
Als Teil der Untersuchung hat die FIFA nach eigenen Angaben auch versucht, Kontakt mit dem russischen Whistleblower Grigori Rodschenkow zu bekommen, um ihn zu befragen. Bis zum 22. November sei dies nicht gelungen. "Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) hat die FIFA informiert, dass Rodschenkow nicht verfügbar ist und ein Kontakt nicht hergestellt werden kann", heißt es in dem FIFA-Zeitplan. Rodtschenkow wird vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) als glaubwürdiger Kronzeuge für das systematische Doping in Russland eingestuft.
ww/wi (dpa, sid)