Finger weg! - Wo lauern die Coronaviren?
Überall Coronaviren! Vielleicht sogar auf der Paprika, der Urlaubskarte, dem eigenen Hund? Was kann ich überhaupt noch anfassen? Diese beunruhigende Frage stellen sich viele. Hier ein paar (beruhigende) Antworten.
Verseuchte Türklinken
Lange gingen Forscher davon aus, dass Coronaviren im Schnitt etwa vier bis fünf Tage auf Oberflächen wie Türklinken infektiös sein können. Neuere Forschungen zeigen aber, dass sie sogar bis zu 28 Tage infektiös sein können - es hängt vor allem von der Temperatur ab. Bei 20 Grad Celsius halten sich die Viren am längsten. Bei 40 Grad nur noch etwa einen Tag.
Nicht so lecker!
Eine gewisse Vorsicht ist deshalb beim Mittagessen in der Kantine geboten - sofern diese nicht längst geschlossen ist. Grundsätzlich können Coronaviren durch direktes Niesen oder Husten einer infizierten Person auf Besteck oder Geschirr gelangen. Das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) schreibt allerdings, es sind "bisher keine Infektionen mit SARS-CoV-2 über diesen Übertragungsweg bekannt".
Angst vor Importwaren?
Müssen Eltern eine mögliche Infektion durch importiertes Spielzeug fürchten? Laut BfR gibt es bisher keine Fälle, bei denen eine Infektion durch importiertes Spielzeug oder andere Waren nachgewiesen wurde. Erste Laboruntersuchungen zeigen, dass die Erreger bis zu 24 Stunden auf Karton und bis zu drei Tagen auf Plastik und Edelstahl infektiös bleiben können.
Pakete voller Viren?
Im Allgemeinen sind humane Coronaviren nicht besonders stabil auf trockenen Oberflächen. Weil die Stabilität der Viren außerhalb des menschlichen Organismus von vielen Umweltfaktoren wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit abhängt, erscheint dem BfR eine Infektion über den Postweg "eher unwahrscheinlich". Das Institut räumt allerdings ein, dass genauere Daten zum SARS-CoV-2 noch nicht vorliegen.
Viren-Ping-Pong mit dem Haustier?
Kann mein Hund mich anstecken oder ich meinen Hund? Das Risiko, dass Haustiere mit dem Coronavirus angesteckt werden, wird von Experten zwar als sehr gering eingeschätzt. Ausschließen können sie es aber nicht. Die Tiere selber zeigen keine Symptome, sie erkranken also nicht. Sind sie aber infiziert, ist es möglich, dass sie über ihre Atemluft oder über Ausscheidungen Coronaviren übertragen.
Gefährliches Gemüse?
Eine Übertragung von SARS-CoV-2 über kontaminierte Lebensmittel stuft das BfR als unwahrscheinlich ein. Nachgewiesene Infektionsfälle gibt es bisher nicht. Gründliches Händewaschen vor der Zubereitung einer Mahlzeit sollte - auch in Zeiten vor und nach Corona - selbstverständlich sein. Da die Viren hitzeempfindlich sind, kann das Erhitzen von Lebensmitteln das Infektionsrisiko weiter verringern.
Kontaminierte Tiefkühlkost
Die bisher bekannten SARS- und MERS-Coronaviren mögen zwar keine Hitze, sind allerdings ziemlich kälteunempfindlich. Sie können bei minus 20 Grad Celsius bis zu zwei Jahre im gefrorenen Status infektiös bleiben. Das BfR gibt jedoch Entwarnung: Bisher gibt es aber keine Hinweise zu Infektketten von SARS-CoV-2 über den Verzehr von Lebensmitteln, inklusive tiefgekühlter Lebensmittel.
Essen von Wildtieren verboten!
Ein Gutes hat der Ausbruch von COVID-19: China hat den Verzehr von Wildtieren verboten. Vieles deutet darauf hin, dass das neue Coronavirus von einer Fledermaus auf den Menschen übertragen wurde. Die Fledermaus trägt daran wenig Schuld, sie hatte - wahrscheinlich gegen ihren Willen - auf einem chinesischen Markt Kontakt zum Menschen.