Flüchtlingshilfe umgekehrt
27. August 2015Der Mann tauchte damals mit umgerechnet 255 D-Mark (etwa 130 Euro) in der bundesdeutschen Botschaft in Damaskus auf und bat darum, die Spende DDR-Bürgern zukommen zu lassen, die ihr Land in Richtung Westen verlassen hatten. Die Massenflucht über Länder wie Ungarn und die Tschechoslowakei machte damals auch in der arabischen Welt Schlagzeilen.
Geld ging an den Malteser-Hilfsdienst
Das Auswärtige Amt veröffentlichte jetzt ein Schreiben der Botschaft mit Datum vom 19. September 1989, das seinerzeit an die Zentrale ging. Darin heißt es: "Am 15.09.1989 sprach in der Botschaft ein syrischer Staatsangehöriger vor, um seine Sympathie für die in letzter Zeit aus der DDR ausreisenden Deutschen auszudrücken. Er überreichte (...) eine Spende zur Unterstützung der DDR-Flüchtlinge in Höhe von 2000 syrischen Pfund. Zur richtigen Würdigung dieser Spende muss berücksichtigt werden, dass dieser Betrag das Monatseinkommen manch eines einfachen Syrers übersteigt."
Die Botschaft empfahl, den Betrag einer "geeignet erscheinenden humanitären Organisation" zukommen zu lassen - was dann auch geschah. Das Geld wurde nach Angaben eines Ministeriumssprechers an den Malteser Hilfsdienst überwiesen, unter dem Stichwort "Ungarn-Hilfe".
cr/gmf (dpa, Auswärtiges Amt)