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Nach Absturz: Reaktionen der Fluglinien

17. Juli 2014

Nach dem Absturz einer Boeing der Malaysia Airlines über der Ostukraine ändern mehrere Airlines ihre Flugrouten. Bei dem Unglück starben nach jüngsten Angaben 295 Menschen. Die Ursache ist noch unklar.

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Absturzstelle Malaysia Airlines MH-17 Ukraine
Bild: Reuters

"Die Lufthansa hat sich entschieden, von sofort an den ostukrainischen Luftraum weiträumig zu umfliegen", sagte eine Sprecherin der Fluglinie. Die Lufthansa-Ziele Kiew und Odessa seien aber derzeit weiterhin erreichbar. Air Berlin erklärte, ihre Flugrouten führten nicht über den ostukrainischen Luftraum. "Air Berlin hat bereits zu Beginn der Krimkrise beschlossen, die Flugrouten nicht mehr über den ukrainischen Luftraum zu führen", so eine Sprecherin der zweitgrößten deutschen Airline.

Das französische Verkehrsministerium teilte mit, dass alle französischen Fluggesellschaften bis auf weiteres aufgefordert seien, den Luftraum über der Ukraine nicht mehr zu benutzen. Die Schutzmaßnahme werde mindestens so lange gelten, bis die Ursache für die Flugzeugkatastrophe geklärt seien. Die größte französische Fluggesellschaft Air France hatte zuvor bereits mitgeteilt, den Osten der Ukraine mit sofortiger Wirkung nicht mehr zu überfliegen. Über die Krim fliege man bereits seit dem 3. April dieses Jahres nicht mehr, hieß es.

Karte Flugabsturz Ukraine
Absturzstelle der Malaysia Airlines MH17Bild: DW

"Nicht unüblich"

Auch die deutsche Flugvereinigung Cockpit reagierte: Der Überflug von Konfliktgebieten wie etwa der Ostukraine durch Passagiermaschinen sei nicht unüblich. So werde zum Beispiel im täglichen Betrieb der Irak und Afghanistan überflogen. "Wenn es denn keine konkreten Hinweise gibt, dass es gefährlich ist, solche Gebiete zu überfliegen, in einer großen Höhe, dann ist es tatsächlich tägliche Routine", so das Vorstandsmitglied von Cockpit, Markus Wahl.

Angesichts der Katastrophe forderte Wahl, "jetzt vorsichtshalber das Krisengebiet nicht weiter zu überfliegen." Raketenwarnsysteme gibt es laut Wahl für Passagiermaschinen nicht. Es gebe solche Warnsysteme, die aber dem militärischen Bereich vorbehalten seien. Ob solche System einen möglichen Abschuss verhindert hätten, ist nicht klar. Das könne man erst bewerten, meinte Wahl, wenn man wisse, was geschehen sei. "Solche Ausrüstungen kosten natürlich auch immer sehr viel Geld. Aber ich glaube darüber jetzt zu spekulieren, ist noch deutlich zu früh. Jetzt muss man erst einmal abwarten was ist genau geschehen."

Unklare Ursache

Die Boeing 777 der Malaysia Airlines war im Osten der Ukraine abgestürzt. Möglicherweise wurde das Flugzeug mit 295 Menschen an Bord abgeschossen. Die ukrainische Regierung und prorussische Separatisten weisen sich gegenseitig die Verantwortung für einen möglichen Abschuss zu. Der Absturzort liegt etwa 50 Kilometer westlich der russischen Grenze. Dort wurden Trümmerteile und Leichen gefunden. Die Boeing mit der Flugnummer MH17 war auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur. An Bord waren insgesamt 295 Menschen, darunter viele Ausländer.

nm/uh (dpa, rtr)