Airbus im Aufwind
31. Juli 2015Der Flugzeugbauer hat seine Modellpalette gründlich renoviert - was sich jetzt in den Halbjahreszahlen niederschlägt. Der Gewinn kletterte im zweiten Quartal um fünf Prozent auf 732 Millionen Euro, wie der Konzern mitteilte. Airbus schnitt auch dank der Erlöse aus dem Verkauf seiner Anteile an dem Unternehmen Dassault besser ab als von Analysten erwartet. "Die Geschäftsergebnisse zeigen, dass wir auf Kurs sind, unsere Prognose für das Geschäftsjahr 2015 zu erreichen. Wir verzeichnen über das gesamte Portfolio hinweg ein hohes Wachstum", so Airbus-Chef Tom Enders. Umsatz, Betriebsgewinn und Dividende sollen demnach steigen.
Deutlich mehr Aufträge für Airbus
Allein auf der Pariser Luftfahrtmesse waren zuletzt 421 Maschinen bei Airbus bestellt worden. "Dies unterstreicht die anhaltend gute Auftragslage auf dem Zivilflugzeugmarkt", hieß es. Im ersten Halbjahr erhielt der Boeing-Rivale Aufträge für 348 Verkehrsflieger, fast 60 mehr als vor Jahresfrist. Enders erfreute sich besonders an den Verkaufserfolgen des Langstreckenjets A350 XWB. Bei Airbus schaut man auch optimistisch in die Zukunft: Mit dem weltgrößten Passagierflieger A380 will man in den kommenden Monaten erstmals Geld verdienen und bald soll zudem das erste Exemplar des modernisierten Mittelstreckenjets A320neo ausgeliefert werden.
Probleme nach A400M-Absturz
Probleme gab es dagegen in der Militärsparte: Der Absturz eines Militärtransporters A400M im Mai hat den Konzern viel Geld gekostet. Für Verzögerungen und steigende Kosten bei dem Hoffnungsträger verbuchte Airbus im zweiten Quartal eine Sonderbelastung von 290 Millionen Euro. Die Rüstungs- und Raumfahrtsparte sackte damit in die roten Zahlen. Die Auslieferungen des Transporters A400M hat Airbus mittlerweile wieder aufgenommen.
An der Börse wurden die Halbjahreszahlen positiv aufgenommen: Airbus-Aktien legten zu Handelbeginn um bis zu 5 Prozent zu und erreichten ein Drei-Monats-Hoch von 65,56 Euro zu. Damit stand die Airbus-Aktie an der Spitze des Nebenwerteindex MDax.
Bru / ul (Reuters, dpa)