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Flut nähert sich Hamburg

11. Juni 2013

Das Hochwasser wälzt sich mit aller Macht durch den Osten und Norden Deutschlands. Es gibt vielerorts auch Zeichen der Entspannung. Aber die Aufräumarbeiten werden Monate dauern. Ein Milliarden-Hilfsfonds ist geplant.

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Ein Einfamilienhaus steht im Hochwasser am Dorfrand von Schönhausen in Sachsen-Anhalt (foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Vom Wasser völlig eingeschlossene, menschenleere Dörfer, Felder die wie Meere aussehen, überflutete Stadtzentren, blockierte Straßen, Brücken und Bahnstrecken - die Deutschen starren in der Hochwasser-Katastrophe von 2013 gebannt auf die Pegelstände, und an einigen Stellen kommt erstmals auch Erleichterung auf.       

Die Flutwelle schiebt sich weiter und weiter in Richtung Norden auf Hamburg zu. Vor allem in Schleswig-Holstein hat man die Elbe genau im Blick, bei Lauenburg wurde am Dienstagabend ein Rekordpegelstand von 9,61 Meter gemessen.

Die Spitze des Hochwassers hat Sachsen-Anhalt verlassen, trotzdem blieb die Lage in Teilen des Landes dramatisch. Bedrohlich waren die Wassermassen auch nach wie vor in Brandenburg. In Sachsen entspannt sich die Lage weiter.

Die Ruhe nach der Flut

Die Flut an Elbe und anderen Flüssen hält seit Tagen mehr als 100.000 professionelle Helfer aus dem gesamten Bundesgebiet in Atem. Für die Feuerwehren ist es nach Angaben ihres Verbands mit derzeit rund 80.000 Kräften der größte Einsatz in der Geschichte der Bundesrepublik. Hinzu kommen unter anderem aktuell rund 19.000 Soldaten sowie tausende Helfer des THW und anderer Organisationen. Die Bundespolizei hilft mit 8000 Beamten.

Bei Bundes- und Landesregierungen wird die Debatte über die Finanzierung der Milliardenschäden und den Ausbau des Hochwasserschutzes lauter. Wirtschaftsminister Philipp Rösler hat sich für einen Nachtragshaushalt zur Bewältigung der Flut-Folgekosten ausgesprochen. Der FDP-Minister will die Opfer mit Pauschalzahlungen aus einem Bund-Länder-Hilfsfonds unterstützen, wie es ihn schon 2002 gegeben hatte. Umweltminister Peter Altmaier (CDU) musste zugeben, dass im Hochwasserschutz erheblicher Nachholbedarf bestehe.

Ein Swimmungpool bei Magdeburg, inmitten der trüben Fluten der Elbe (Foto: reuters)
Ein Swimmungpool bei Magdeburg, inmitten der trüben Fluten der Elbe - aber nicht überflutetBild: Reuters

Klar ist für die Experten immerhin, dass die Schäden der Katastrophe bereits jetzt höher ausfallen als die von 2002. Die Fluthilfe ist auch bei dem Treffen der 16 Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel am Donnerstag das bestimmende Thema. In Regierungskreisen war man sich sicher, dass man angesichts der bevorstehenden Bundestagswahl ein milliardenschweres Hilfspaket beschließen werde. Die Kanzlerin verbringt einen dritten Tag in den Hochwassergebieten...

 SC/kle (dpa, rtr, NDR, ARD)