Forever and a Day: Der Scorpions-Film
6. Oktober 2016Wer hat eigentlich nicht schon einmal von einem Leben als Rockstar geträumt? Mit den besten Kumpels rund um die Welt touren, Platin-Platten einspielen, mit der E-Gitarre die Frauen betören – das ganze Programm eben. Scorpions-Gründer Rudolf Schenker hat diesen Traum wahr werden lassen. Nein, er und seine Bandkollegen haben lange dafür gearbeitet. Dennoch sollte irgendwann Schluss sein: Die fünf Hardrocker aus Hannover kündigten 2010 ihre Abschiedstournee an.
Im Auftrag der Deutschen Welle begleitete eine Filmcrew die Scorpions jahrelang hautnah bei ihren Konzertreisen rund um den Globus. In der Dokumentation "Forever and a Day" lassen die Musiker erstmals ihre einzigartige Bandgeschichte im Kinoformat Revue passieren. Der Zuschauer erlebt dabei eine überraschende Metamorphose und erfährt, warum die Bandmitglieder schließlich doch nicht aufhören wollen.
100 Millionen Tonträger sind kein Pappenstiel
Hinter dieser Weltkarriere stecken viel Energie, Beharrlichkeit und natürlich auch Können. Schnell wird klar: Die Scorpions spielen mit gutem Grund seit so langer Zeit in der obersten Rockliga mit. Ihre 100 Millionen Tonträger haben sich nicht von alleine verkauft. Vor allem in den 1970er und 80er Jahren hat die Band Lieder geschrieben, die voll den Nerv der Zeit trafen und zugleich zeitlos sind. Hardrock-Standards wie „Rock You Like A Hurricane“ und „Big City Nights“, aber auch Balladen wie „Holiday“ und „Still Loving You“.
Im Film kommen vor allem Sänger Klaus Meine und die Gitarristen Rudolf Schenker und Matthias Jabs zu Wort. Sie erinnern sich an große Momente aus der Band-Historie. Regisseurin Katja von Garnier hat viele dieser unterhaltsamen Anekdoten mit historischem Bildmaterial aus dem Bandarchiv zum Leben erweckt. Die Musiker erzählen von den zahlreichen wichtigen Entscheidungen, die sie auf dem Weg zur Spitze treffen mussten.
Fünf Jahrzehnte mit einer Stimme
Und natürlich gibt es in so einer Bandgeschichte auch Schattenseiten des Ruhms – beispielsweise den Stimmverlust Klaus Meines bei den Aufnahmen zum Album „Blackout“ im Jahr 1981. Zehn Monate lang ist völlig unklar, ob Klaus Meine jemals wieder mit alter Stimmkraft singen kann. Zehn Monate sind eine lange Zeit im Musikgeschäft und deshalb bietet Meine seinen Bandkollegen den Ausstieg an: damit sie ihre Karriere fortführen können. Doch die Musiker lehnen ab. Rudolf Schenker hält die Band zusammen und nach einer komplizierten Stimmbänder-Therapie geht es weiter. Beharrlich weiter aufwärts.
Ein knappes Jahrzehnt später veröffentlichen die Scorpions ihren größten Hit: „Wind of Change“ gilt bis heute als Soundtrack der deutschen Wiedervereinigung. Klaus Meine erzählt rückblickend, wie er das Ende des Kalten Krieges bei einem Friedenskonzert in Moskau bereits Monate zuvor spüren konnte und dieses Gefühl in Musik umsetzte.
Die 90er Jahre sind sicherlich das am wenigsten erfolgreiche Jahrzehnt in der Bandbiografie. Erst in den 00er Jahren gewinnen die Musiker mit ihren Live-Shows wieder viele neue Fans dazu – vor allem außerhalb Deutschlands. In ihrer Heimat dagegen werden die Hannoveraner für ihren Sound und ihr Image als Macho-Hardrocker lange Zeit belächelt. Doch auch das ändert sich: Der Respekt für die Lebensleistung der Scorpions überwiegt immer häufiger in der Berichterstattung über sie.
Rock-Show statt Rente
Die Gegenwart hat das Filmgeschehen nicht etwa überholt. Vielmehr fügt sie sich nahtlos ein in das Bild, das man sich nach 100 Minuten von den Scorpions gemacht hat. Ihr Abschied ist anfangs noch ernst gemeint. Aber während ihrer „Farewell-Tour“ geben Klaus Meine und Rudolf Schenker mit Mitte 60 noch einmal Vollgas. Fans aller Altersstufen feiern die Band und ihre Musik so überzeugend, dass die Norddeutschen gar nicht anders können als weiterzumachen. Und die vielen Konzertbilder und Tour-Momente sind so eindrucksvoll, dass am Ende auch dem letzten Zuschauer völlig klar ist: Aufhören ist für die Scorpions keine Option.
Sendezeiten:
Teil 1:
DW (Amerika)
MO 10.10.2016 – 01:15 UTC
MO 10.10.2016 – 17:15 UTC
MI 12.10.2016 – 20:03 UTC
Vancouver UTC -7 | New York UTC -4 | Sao Paulo UTC -3
DI 18.10.2016 – 12:15 UTC
Vancouver UTC -7 | New York UTC -4 | Sao Paulo UTC -2
DW (Deutsch)
SO 09.10.2016 – 17:15 UTC
MO 10.10.2016 – 11:15 UTC
DI 11.10.2016 – 00:15 UTC
SO 16.10.2016 – 20:15 UTC
DI 18.10.2016 – 08:15 UTC
SO 23.10.2016 – 03:15 UTC
Neu-Delhi UTC +5,5 | Bangkok UTC +7 | Hongkong UTC +8
Teil 2:
DW (Amerika)
MO 17.10.2016 – 01:15 UTC
MO 17.10.2016 – 17:15 UTC
MI 19.10.2016 – 20:03 UTC
DI 25.10.2016 – 12:15 UTC
Vancouver UTC -7 | New York UTC -4 | Sao Paulo UTC -2
DW (Deutsch)
SO 16.10.2016 – 17:15 UTC
MO 17.10.2016 – 11:15 UTC
DI 18.10.2016 – 00:15 UTC
SO 23.10.2016 – 20:15 UTC
DI 15.10.2016 – 08:15 UTC
SO 30.10.2016 – 03:15 UTC
Neu-Delhi UTC +5,5 | Bangkok UTC +7 | Hongkong UTC +8