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Formel 1: Max Verstappen gewinnt in Miami

8. Mai 2022

Der Weltmeister im Red Bull sichert sich in einem spannenden Rennen den Sieg beim Großen Preis von Miami. Charles Leclerc profitiert von einem Unfall mit Safety-Car-Phase. Bitter endet das Rennen für Mick Schumacher.

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Max Verstappen im Red Bull beim Großer Preis von Miami
Verdienter Sieger bei der Grand-Prix-Premiere in Miami: Max VerstappenBild: Eva Marie Uzcategui Trinkl/AA/picture alliance

Das Promi-Aufgebot bei der Formel-1-Premiere in Miami war spektakulär: Basketball-Legende Michael Jordan, Ex-Fußballstar David Beckham, die Tennis-Ikonen Serena und Venus Williams, Football-Superstar Tom Brady, Ausnahme-Skirennfahrerin Lindsey Vonn und jede Menge Stars und Sternchen aus Sport und Showbusiness mehr. Sie alle waren an die neue Strecke rund um das Hard Rock Stadium von Miami gekommen, um ein spektakuläres Duell zwischen dem WM-Führenden Charles Leclerc und Weltmeister Max Verstappen mitzuerleben, und sie bekamen es auch geboten - allerdings mussten sie sich ein wenig gedulden: In den letzten Runden kamen aber alle Fans auf ihre Kosten.

Am Ende setzte sich Verstappen knapp vor Leclerc und Carlos Sainz jr. im zweiten Ferrari durch. Ich bin einfach sehr glücklich", sagte der Sieger nur. "Es war ein unglaublicher Sonntag für uns." Charles Leclerc war da schon gesprächiger: "Es war ein sehr schwieriges Rennen für uns, was den Körper angeht", sagte er. "Wir hatten am Anfang ein Problem mit den Medium-Reifen. Auf den harten Reifen waren wir konkurrenzfähig, aber Red Bull hatte den Vorteil, was die Pace angeht."

Verstappens Red Bull stärker als Leclercs Ferrari

Spannend und eng war der Kampf an der Spitze aus diesem Grund zunächst auch nur im ersten Viertel des Rennens. Leclerc, von der Pole Position gestartet, blieb vorne und versuchte sich von Verstappen abzusetzen, der sich von Platz drei auf Rang zwei vorgeschoben hatte. Doch Verstappen ließ sich nicht abschütteln. In der neunten von 57 Runden fuhr er mit DRS an Leclerc vorbei, nachdem am rechten Vorderreifen des Ferrari erste Abnutzungserscheinungen auftraten. In den nächsten Runden entwickelte sich zwar für kurze Zeit ein enger Zweikampf, in dem Leclerc mehrfach nah dran war, sich die erste Position zurückzuholen, letztlich aber fehlte seinem Ferrari auf den Geraden im Vergleich zum Red Bull die Geschwindigkeit. Zudem konnte Verstappen wegen der besseren Traktion seines Boliden früher aus den Kurven beschleunigen als Leclerc.

Formel 1 Miami Grand Prix, Rennszene mit Max Verstappen und Charles Leclerc
Max Verstappen schaffte es immer wieder, Charles Leclerc im Ferrari hinter sich zu haltenBild: MARCO BELLO/REUTERS

Leclerc wechselte in der 25. Runde auf harte Reifen. Zwei Runden später reagierte Red Bull und versorgte Verstappen ebenfalls mit neuen, harten Reifen. Der Vorsprung des Niederländers war zur Hälfte des Rennens mit 7,5 Sekunden komfortabel. Das Rennen schien einem unspektakulären Ende entgegen zu trudeln.

Safety-Car-Phase sorgt für Spannung

In der 41. Runde veränderte ein Unfall von Lando Norris die Dramaturgie des Rennes noch einmal. Der Brite fuhr zu nah an Pierre Gasly heran, der nach einem leichten Fahrfehler, der einen Ausritt über die Curbs zur Folge hatte, auf die Strecke zurückfuhr. Norris ließ ihm zu wenig Platz, es kam zur Berührung, durch die der McLaren seinen rechten Hinterreifen verlor und sich heftig und Funken spritzend drehte. Die Folge: Das Rennen war für Norris vorbei, das Safety Car rückte aus und das Feld schob sich zusammen.

Den fliegenden Neustart nach Runde 46 entschied Verstappen für sich, auch hinter ihm gab es keine Verschiebungen. Der Niederländer hatte für den Rest des Rennens aber Leclerc groß im Rückspiegel. Immer wieder setzte der Monegasse zum Überholen an, kam aber letztlich nicht vorbei. Drei Runden vor Schluss hatte es Verstappen dann geschafft und setzte sich soweit ab, dass er den Sieg "ungefährdet" mit knapp drei Sekunden Vorsprung ins Ziel fahren konnte.

Mick Schumacher und Sebastian Vettel crashen

Bitter endete das Rennen für Mick Schumacher. Der Haas-Pilot hatte eine gute Leistung gezeigt und war drauf und dran, zum ersten Mal in seiner Karriere unter die besten Zehn und damit in die Punkte zu fahren. Doch dann machte eine Aktion in der drittletzten Runde alles zunichte. Am Ende einer Geraden setzte Schumacher innen neben Sebastian Vettel zum Überholen an. Doch er verbremste sich ein wenig, lenkte spät ein und räumte den Aston Martin des vierfachen Weltmeisters, der den Verfolger nicht gesehen hatte und die Kurve enger machte, ab.

Vettels Wagen hob ab und drehte sich, bei Schumacher brach der Frontflügel und verklemmte sich unter dem Auto. "Ich habe das nicht gesehen!", beteuerte Vettel im Boxenfunk. "Das war ganz klar meine Kurve", rief dagegen Schumacher. Beide hätten am Ende Punkte gesammelt, stattdessen fiel Schumacher, der sich in der Box eine neue Nase holen musste, auf den letzten Platz zurück. Vettel fuhr ebenfalls in die Box, musste seinen Boliden dort aber abstellen.

Verstappen holt auf

In der WM-Wertung ist der Vorsprung von Charles Leclerc erneut geschmolzen: Der Ferrari-Pilot führt mit 104 Punkten vor Verstappen (85) und dessen Red-Bull-Teamkollegen Sergio Perez (66). Das nächste Rennen findet am 22. Mai in Barcelona statt. Dann steht zu erwarten, dass viele Teams ihre Autos mit weiterentwickelten Bauteilen ausstatten, wodurch sie die Kräfteverhältnisse im Feld ein wenig verschieben könnten.