Hamilton glänzt im Qualifying von Spa
26. August 2017Sebastian Vettel hat trotz Zusatz-Antriebs durch einen neuen Ferrari-Vertrag das Ende des alleinigen Polerekords von Vorbild Michael Schumacher nicht verhindern können. Der WM-Spitzenreiter kam rund drei Stunden nach der Bekanntgabe der Vertragsverlängerung bis Ende 2020 in der Qualifikation zum Großen Preis von Belgien auf den zweiten Platz. Den ersten Startplatz holte sich mit einer fantastischen Runde zum 68. Mal in seiner Karriere der Brite Lewis Hamilton.
"Ich kann es nicht glauben, ich muss dem Team ein riesiges Dankeschön aussprechen", sagte Hamilton. Der 32 Jahre alte Mercedes-Pilot glich damit in seinem 200. Grand Prix die Rekordmarke von Schumacher 25 Jahre nach dessen erstem Formel-1-Sieg auf dem Kurs in Spa-Francorchamps aus. Zum ersten Mal hatte der Brite am 9. Juni 2007 in seiner ersten Formel-1-Saison in Montréal die Pole Position geholt. "Er ist der beste Formel-1-Fahrer der Gegenwart", sagte Mercedes-Teamchef Toto Wolff. Hamilton ließ am Samstag zum Start in den zweiten Saisonabschnitt Vettel keine Chance. Der Deutsche lag über zwei Zehntelsekunden zurück. Dritter wurde Hamiltons Mercedes-Teamkollege Valtteri Bottas, Vierter Kimi Räikkönen im zweiten Ferrari.
Spannung pur
Vettel, Räikkönen oder Hamilton, Bottas - von der ersten Runde der K.o.-Ausscheidung an wurde es zum erwarteten Kampf um die Pole für das erste Rennen nach der Sommerpause. Die erste Bestzeit legte Vettel hin, vor Hamilton, Räikkönen und Bottas. Allerdings klagte Räikkönen bereits über heftige Vibrationen an seinem Auto. Der Finne gilt mit vier Siegen als der Spa-Experte unter den aktuellen Piloten. Im Freien Training am Morgen war er noch in Rekordzeit über den 7,004 Kilometer langen Kurs gerast.
Dann mischte auch Fast-Lokalmatador Max Verstappen, der aus den Niederlanden Zehntausende Fans mit nach Belgien brachte, kurz mit - allerdings auf den schnelleren ultrasoften Reifen. Als Schnellster beendete letztlich Hamilton den ersten Zeitabschnitt auf den supersoften Pneus. Langsamster war Pascal Wehrlein. Für den 22-Jährigen Deutschen war der Fahrtag damit frühzeitig beendet. "Ich hatte einfach keinen Grip. Ich bin die ganze Zeit nur rumgerutscht", sagte Wehrlein.
Hamilton bärenstark
Auf den Reifen, mit denen er auch ins Rennen starten wird, legte Hamilton dann gewaltig vor. In 1:43,539 verbesserte er den wenige Stunden alten Rundenrekord von Räikkönen (1:43,916). Dahinter Räikkönen, Bottas, Verstappen und dann erst Vettel. Hamilton kam noch mal raus, und unterbot nun sogar die 1:43er-Marke in 1:42,927 Minuten, als Zweitschnellster dahinter Bottas. Und so machte Hamilton weiter, während Vettel an die Zeiten der Piloten aus der ersten Startreihe zunächst nicht rankam und davon profitierte, dass Kollege Räikkönen auf seiner entscheidenden Runde von Problemen eingebremst wurde.
Im Rennen an diesem Sonntag ist für Vettel damit weiter alles offen. Er führt im Klassement mit 14 Punkten mehr als Hamilton. Bottas liegt 33 Zähler zurück.
ck/mrl (sid)