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Die Welt durch die Linse begreifen

Nadine Wojcik
9. Oktober 2016

Erschütternde Aufnahmen von den Krisenherden dieser Welt: Syrien, Afghanistan und überall gestrandete Flüchtlinge. Für seine bewegenden Bilder hat Yusuke Suzuki den Nachwuchspreis der Berlin Foto Biennale erhalten.

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City of Chaos von Yusuke Suzuki,
Bild: USK Photography

Unbeschwert reiste Yusuke Suzuki mit Freunden in den Semesterferien auf die Philippinen. Die harte Lebensrealität, die er dort antraf, veränderte seinen sorglosen Blick auf die Welt. Es folgte 2006 die erste von mehreren Reisen nach Afghanistan, auf der er Fotografen und Journalisten kennenlernte. Sie gaben ihm schließlich den Anstoß, sich eine Kamera zu kaufen. Anstatt sein Musikstudium und seine Musikerkarriere fortzusetzen, entschied er sich, als freischaffender Fotograf nach New York zu gehen und dort Journalismus und Fotografie zu studieren.

"Fotografie kann etwas bewirken", steht heute auf der Internetseite des Japaners. Vielfältig ist sein Portfolio, das ihn an viele schwierige Ort führte: in die umkämpfte Stadt Aleppo, in den vergessenen Alltag Afghanistans, in die trostlose Gegend rund um den Aralsee, in die Tristesse Fukushimas nach dem japanischen Reaktorunglück. "Irgendjemand muss diese Geschichten ja erzählen", sagt Yusuke Suzuki. Doch neben all der Verzweifelung zeigt er immer auch ein Stück Schönheit und Ruhe. 

Grade wurden seine Fotoarbeiten auf der Berlin Foto Biennale mit dem Nachwuchspreis ausgezeichnet - die mittlerweile elfte Auszeichnung für den Japaner. Außerdem werden die Fotografien gemeinsam mit Werken von mehr als 440 Künstlern bis zum 30. Oktober im Palazzo Italia in Berlin-Mitte gezeigt.