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Frankfurt verpasst das Achtelfinale

Calle Kops (sid/dpa)27. Februar 2014

Trotz glänzender Ausgangsposition und einer 2:0-Führung im Rückspiel verpasst Eintracht Frankfurt gegen Portugals Meister FC Porto den ersten Achtelfinal-Einzug in einem Europacup-Wettbewerb seit 20 Jahren.

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Frankfurter Spieler stehen frustriert auf dem Platz (Foto: DANIEL ROLAND/AFP/Getty Images)
Bild: D.Roland/AFP/GettyImagesGetty Images

Eintracht Frankfurts Traum vom erstmaligen Einzug ins Achtelfinale auf Europas Fußball-Bühne seit 20 Jahren ist brutal geplatzt. Nach einem großen Kampf und einer mitreißenden Partie schieden die Hessen durch ein 3:3 (1:0) gegen den FC Porto aufgrund der Auswärtstorregel unglücklich aus und können sich nun ganz auf den Abstiegskampf in der Bundesliga konzentrieren.

Stefan Aigner (37. Minute) und Alexander Meier (52./76.) hatten die Eintracht ganz nahe in Richtung Achtelfinale geschossen, doch nach den Treffern durch Eliaquim Mangala (58./71.) versetzte Nabil Ghilas in der 86. Minute der aufopferungsvoll kämpfenden Eintracht den K.o. Vor 48.000 Zuschauern in der ausverkauften Commerzbank-Arena zeigten die Frankfurter eine noch stärkere Leistung als beim 2:2 im Hinspiel vor einer Woche, wurden gegen den 27-fachen portugiesischen Meister aber trotz eines 2:0- und 3:2-Vorsprungs nicht für ihren Willen und ihre Leidenschaft belohnt.

Guter Beginn

Portos Spieler bejubeln ihr Anschlusstor zum 1:2 (Foto: DANIEL ROLAND/AFP/Getty Images)
Porto gibt nicht auf und wird am Ende belohntBild: D.Roland/AFP/GettyImagesGetty Images

In der ersten Halbzeit konnten sich die Gastgeber den erhofften psychologischen Vorteil erarbeiten. Und ausgerechnet die beiden für den gesperrten Marco Russ und den verletzten Sebastian Rode ins Team gerückten Aigner und Tranquillo Barnetta waren entscheidend an der Führung beteiligt. Per Hackentrick leitete Barnetta auf Sebastian Jung weiter, dessen Flanke Alexander Meier zu Aigner köpfte. Der Rechtsaußen spitzelte dann den Ball gekonnt an Porto-Keeper Helton vorbei ins Netz. Zuvor hatte die Eintracht jedoch einige brenzlige Situationen zu überstehen.

Der kriselnde Ex-Weltpokalsieger aus Porto, der am vergangenen Wochenende seine erste Liga-Heimpleite seit über fünf Jahren kassiert hatte, ließ einige Male seine technischen Fähigkeiten aufblitzen. Ein ums andere Mal sah die Eintracht-Abwehr schlecht aus, hatte aber Glück, dass Stürmer Jackson eine gute Vorlage von Danilo nicht nutzen konnte (15.). Die Gäste wirkten ballsicherer und waren mit Pässen in die Tiefe stets brandgefährlich. Dagegen setzten die Frankfurter unbändigen Kampfeswillen und erarbeiteten sich ihrerseits Chancen. Johannes Flum verpasste eine exzellente Möglichkeit, als er aus zehn Metern weit übers Tor schoss (27.). Nur kurz darauf köpfte Portos Mittelfeldspieler Hector Herrera knapp neben das Gehäuse des Tabellen-13. der Bundesliga.

Spannung pur

Portos Spieler jubeln, die Frankfurter trauern (Foto: DANIEL ROLAND/AFP/Getty Images)
Frankfurt verspielt alle Trümpfe, Porto darf jubelnBild: D.Roland/AFP/GettyImagesGetty Images

Nach dem Wechsel erhöhten die Portugiesen den Druck. Doch die Veh-Elf war zunächst effektiver. Nach Vorarbeit von Barnetta erhöhte Meier mit einem Linksschuss aus zwölf Metern - es war sein sechster Europacup-Treffer in dieser Saison. Doch Porto gab nicht auf. Nach Flanke von Ricardo Quaresma ließ Mangala Frankfurts Torwart Trapp keine Abwehrmöglichkeit. Kurz darauf war er bei einem Schuss von Maicon zur Stelle (62.). Das mögliche 3:1 hatten die Hessen zwei Minuten zuvor verpasst, als Varela den Schuss von Jung auf der Linie abblockte. Dann aber schlug der 27-fache portugiesische Meister wieder durch Mangala zu. Meier krönte seine Leistung mit seinem zweiten Treffer per Volley-Aufsetzer. Doch vier Minuten vor Schluss wurde die Frankfurter Feierlaune im Keim erstickt.

"Natürlich sind wir enttäuscht, das war heute ein unglaubliches Spiel. Wir haben alles gegeben", sagte Doppel-Torschütze Meier. "Wenn du drei Tore gegen Porto schießt und zweimal führst und es dann doch nicht reicht, ist das schon sehr, sehr bitter", gab Keeper Trapp zu. "Es war total unglücklich, eine Verkettung unglücklicher Umstände", bedauerte der Eintracht-Vorstandsvorsitzende Heribert Bruchhagen: "Es ist bitter, dass wir nicht belohnt worden sind." Frankfurts Coach Armin Veh resümierte: "Für die kleine Eintracht war es eine tolle Euro-League-Saison. Wir waren unheimlich gern dabei und sind unglücklich ausgeschieden." Statt der Eintracht bekommt es nun der FC Porto in der Runde der besten 16 mit dem SSC Neapel zu tun.