Frankfurt zu stark für Tel Aviv
24. Oktober 2013Während Eintracht Frankfurt seine weiße Weste in der Europa League gewahrt hat, muss der SC Freiburg auch nach drei Spieltagen immer noch auf den ersten Erfolg warten. Mit begeisterndem Offensivspiel setzten sich die Frankfurter verdient mit 2:0 (1:0) gegen Maccabi Tel Aviv aus Israel durch und stehen kurz vor dem vorzeitigen Einzug in die Zwischenrunde. Freiburg vergab dagegen erneut eine Führung und trennte sich von GD Estoril Praia aus Portugal nur 1:1 (1:0). Der Sportclub droht bereits in der Gruppenphase zu scheitern.
Überlegene Eintracht
Vor rund 40.800 Zuschauern brauchte Eintracht Frankfurt gegen den Tabellenführer der israelischen Liga ein wenig Zeit, um ins Spiel zu finden. Nach einer ersten Chance für Tel Aviv durch Tal Ben Haim (5. Minute), dominierte Frankfurt das Geschehen klar und drängte Israels 19-maligen Meister weit in die eigene Hälfte. Folgerichtig fiel die Führung: Zunächst köpfte Alexander Meier an den Pfosten. Frankfurts Torjäger Vaclav Kadlec ging dem Ball energisch nach und staubte zum 1:0 ab (13.). Es war sein zweiter Europa-League-Treffer in dieser Saison und bereits das sechste Tor des tschechischen Neuzugangs im Eintracht-Trikot. Danach vergaben Sebastian Rode (14.) und Tranquillo Barnetta (21.) weitere Chancen für den Tabellen-Zwölften der Bundesliga. Zudem spielte die Eintracht ab der 34. Minute in Überzahl, weil Ben Haim wegen Handspiels die Gelb-Rote Karte sah.
Kurz nach Anpfiff der zweiten Halbzeit sorgte Meier für die Vorentscheidung: Nach einer Ecke traf er per Kopfball zum 2:0 (53.). Die Frankfurter nahmen nun etwas Tempo raus und kontrollierten die Partie. Torgefahr entstand trotzdem: Zweimal scheiterte Kadlec knapp aus aussichtsreicher Position (64. und 68.). Am Ende blieb es bei einem hochverdienten Sieg für die Eintracht, die auch höher hätte gewinnen können. Srdjan Lakic (84.), Stefan Aigner (90.+1) und Takashi Inui (90.+2) vergaben kurz vor dem Ende gute Chancen. Die vom ehemaligen Dortmunder Bundesliga-Profi und Champions-League-Sieger Paulo Sousa trainierten Gäste waren dagegen insgesamt viel zu harmlos.
"Es war wichtig, dass wir gewonnen haben", sagte Meier nach der Partie. "Es ist etwas Besonderes, international zu spielen. Daher sind wir immer supermotiviert." Da es in der Bundesliga zuletzt vier sieglose Spiele für die Eintracht gab, freute sich auch Frankfurts Trainer Armin Veh über den Sieg und formulierte weitere Ziele: "Wir nehmen die Europa League sehr ernst. Daher wollen wir alles geben und die Gruppenphase erfolgreich überstehen." Und das scheint nur noch eine Formsache zu sein: Nach drei Siegen aus drei Spielen führen die Frankfurter die Gruppe F mit neun Punkten vor Tel Aviv (4) souverän an. Es folgen Girondins Bordeaux (3) und APOEL Nikosia (1). Bordeaux schlug die Zyprer mit 2:1 (1:1).
Freiburg vor dem vorzeitigen Aus
Hängende Köpfe gab es dagegen in Freiburg. Vor 14.500 Zuschauern schickte SC-Trainer Christian Streich eine sehr junge Elf auf den Rasen. Die Freiburger kamen zunächst besser ins Spiel und gingen nach elf Minuten durch den ersten Pflichtspieltreffer von Vladimir Darida in Führung. Ein abgefälschter Schuss aus zehn Metern Torentfernung schlug unhaltbar neben dem portugiesischen Torhüter Vagner da Silva ein. Danach dominierte der SC die Partie, ohne sich allerdings viele Großchancen zu erarbeiten.
Kurz nach dem Seitenwechsel ließ sich die Freiburger Hintermannschaft von einem Steilpass des Gäste-Stürmers Luis Leal überraschen: Seba erlief den Ball und tunnelte Freiburgs Torwart Oliver Baumann zum überraschenden Ausgleich (53.). Freiburg reagierte geschockt. Nun war es nicht nur vom Ergebnis, sondern auch von den Kräfteverhältnissen auf dem Platz her eine ausgeglichene Partie. Torchancen gab es auf beiden Seiten kaum noch. Endergebnis 1:1.
Konzentration auf die Bundesliga
"Ich hätte gerne gewonnen. Wir haben in der ersten Halbzeit gut angefangen, waren auch nach der Pause nicht so schlecht. Estoril hat eine Chance gehabt, die haben sie reingemacht", sagte Freiburgs Keeper Baumann. Bereits im ersten Heimspiel der Gruppenphase hatte Freiburg gegen Slovan Liberec eine Führung verspielt, damals reichte selbst ein 2:0 nicht zum Sieg. Nach dem dritten Spieltag belegen die Freiburger in der Gruppe H mit zwei Zählern den dritten Rang hinter dem FC Sevilla (7) und Slovan Liberec (5). Liberec und Sevilla trennten sich im Parallelspiel 1:1 (1:0).
Doch auch ein frühes Ende des "Abenteuers Europa" wäre für die auch in der Fußball-Bundesliga noch sieglosen Freiburger, die am 7. November zum Rückspiel nach Portugal reisen, offenbar kein Beinbruch. Im Gegenteil: Bereits vor dem Anpfiff hatte Streich betont, sein Hauptaugenmerk auf den Liga-Alltag zu legen.
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