Frankreich greift in Mali ein
11. Januar 2013Frankreichs Staatschef François Hollande erklärte am Abend in Paris: "Die französische Armee hat heute Nachmittag Unterstützung für die malischen Truppen geleistet, um gegen diese terroristischen Elemente zu kämpfen." Er sei damit dem Ersuchen des Präsidenten von Mali, Dioncounda Traoré, um militärische Unterstützung nachgekommen. Die französischen Einheiten sind gemeinsam mit Truppen aus Nigeria und dem Senegal und Regierungstruppen aus Mali im Einsatz, um die islamistischen Rebellen zu bekämpfen. Nach den Worten von Außenminister Laurent Fabius hat die französische Luftwaffe bereits einen ersten Angriff unternommen.
Es gehe um die Existenz Malis
Zur Begründung für das französische Engagement sagte Präsident Hollande, es gehe um die Existenz dieses "befreundeten Staates, um die Sicherheit seiner Bevölkerung und die unserer Landsleute, es sind 6000 dort". Mali sei einer "Agression von terroristischen Elementen aus dem Norden" des Landes ausgesetzt, deren "Brutalität und Fanatismus" bekannt seien.
Bislang hatte Frankreich lediglich eine Ausbildung malischer Soldaten unterstützen wollen, eine direkte Entsendung von Soldaten in den afrikanischen Staat sollte den Nachbarländern überlassen bleiben. Angesichts des Vormarsches der Islamisten ist die Regierung in Paris aber der Ansicht, dass sich die Lage nun geändert habe.
Seit dem Militärputsch im März haben Islamisten den Norden des Landes unter ihre Kontrolle gebracht und dort die Scharia ausgerufen. In den vergangenen Tagen waren die Islamisten weiter Richtung Süden vorgerückt und hatten zuletzt den Ort Konna im Zentrum des Landes eingenommen. Zur Rückeroberung Konnas startete die malische Armee nach Angaben aus Offizierskreisen am Freitag eine Offensive. Und, wie es aussieht, nicht allein.
ml/sti (afp, rtr, dapd)