Frankreich und die Niederlande verlieren
28. März 2017In der 48. Spielminute war es soweit: Die Franzosen jubelten über das vermeintliche 1:0 von Antoine Griezmann gegen Spanien, doch Schiedsrichter Felix Zwayer hielt kurz Rücksprache mit dem Video-Assistenten Tobias Stieler und wenige Sekunden später war klar: Layvin Kurzawa stand im Abseits, das Tor zählte nicht. Ein historischer Moment - zumindest aus deutscher Sicht, denn zum ersten Mal kam bei einem Länderspiel mit deutscher Leitung der Video-Assistent entscheidend zum Einsatz.
Am Ende verlor Frankreichs Nationalmannschaft im Duell der Ex-Weltmeister mit 0:2 (0:0). Spaniens Treffer erzielten die Joker David Silva per Foulelfmeter (68. Minute) und Gerard Deufoleu (77.). Auch hier musste der Video-Assistent helfen: Beim Tor ging nämlich die Fahne des Linienrichters hoch, aber Stieler korrigierte, da der Torschütze auf gleicher Höhe stand. Der Treffer zählte. "Es war ein positiver Testlauf, denn wir sind dank des Videobeweises in allen Fällen zur richtigen Bewertung der jeweiligen Szene gelangt", sagte Zwayer hinterher.
Die Bundesliga-Legionäre in den Aufgeboten beider Mannschaft waren nur Randfiguren. Auf der Bank der Gastgeber musste Jungstar Ousmane Dembele vom deutschen Vizemeister Borussia Dortmund vier Tage nach Frankreichs 3:1-Sieg in der WM-Qualifikation in Luxemburg bis zehn Minuten vor dem Abpfiff auf seinen Einsatz warten. Der Münchener Kingsley Coman gehörte erst gar nicht zum Kader der Franzosen. Sein Klubkollege Thiago kam bei den Spaniern acht Minuten nach dem Seitenwechsel ins Spiel, während Bayern-Ass Javier Martinez bei den Iberern im Test nach dem 4:1 in der WM-Ausscheidung gegen Israel keine Bewährungschance erhielt.
Enttäuschung für Ronaldo bei Heimatbesuch
Dank eines Doppelpacks und eines Eigentors hat Schweden einen Zwei-Tore-Rückstand gegen Portugal noch aufgeholt und beim Fußball-Europameister gewonnen. Beim 3:2 (0:2)-Auswärtssieg erzielte der Portugiese Joao Cancelo das entscheidende Eigentor zugunsten der Schweden in der Nachspielzeit. Beim Spiel auf dessen Heimatinsel Madeira hatte Cristiano Ronaldo Portugal in der 18. Minute in Führung gebracht. Es war bereits das 71. Tor im 139. Länderspiel für den Superstar von Real Madrid. Per Eigentor erhöhte Andreas Granqvist noch vor der Pause auf 2:0 (34.). Viktor Claesson erzielte zunächst den Anschlusstreffer für Schweden (57.) und glich 19 Minuten später aus. In der dritten Minute der Nachspielzeit traf dann Cancelo ins eigene Tor.
Verbesserte Elftal verliert erneut
Die Leistung war gut, dennoch hat die niederländische Fußball-Nationalmannschaft zwei Tage nach der Trennung von Trainer Danny Blind gegen Italien die nächste Niederlage hinnehmen müssen. Dem 0:2 in der WM-Qualifikation in Bulgarien folgte in Amsterdam ein 1:2 (1:2) gegen den viermaligen Weltmeister. Auf der Trainerbank saß Blinds bisheriger Assistent Fred Grim, der das Oranje-Team einmalig betreute. Alessio Romagnoli brachte die Niederländer mit einem Eigentor früh 1:0 in Führung (10.). Im Gegenzug glichen die Italiener durch einen platzierten Flachschuss von Eder zum 1:1 aus (11.). Leonardo Bonucci besorgte den 2:1-Siegtreffer für die Squadra Azzurra (32.). Bei Italien stand Gianluigi Donnarumma für Oldie Gianluigi Buffon im Tor. Der 18-Jährige vom AC Mailand ist in der Länderspielgeschichte der bislang jüngste Torwart in einer italienischen Startelf.
Österreich nur Remis gegen Finnland
Die österreichische Fußball-Nationalmannschaft hat vier Tage nach dem 2:0-Sieg gegen Moldau in der WM-Qualifikation in einem Testspiel den nächsten Erfolg verpasst. Die Alpenrepublik, bei der neun Profis aus deutschen Ligen in der Startelf standen, kam am Dienstagabend im Innsbrucker Tivoli nicht über ein 1:1 (0:0) gegen Finnland hinaus. Der Ex-Bremer Marko Arnautovic schoss die Gastgeber nach der Pause mit 1:0 in Führung (62.). Fredrik Jensen glich jedoch noch zum 1:1 (76.) aus. Bremens Florian Grillitsch feierte sein Debüt im Trikot der Österreicher. Der 21-Jährige wurde nach der Pause für Kapitän und Bayern-Profi David Alaba eingewechselt. Österreich belegt in der WM-Qualifikations-Gruppe D Rang vier. Finnland ist in der Gruppe I abgeschlagen auf dem fünften Platz.
asz/ck (dpa, sid)