"Charlie Hebdo"-Gedenktafeln in Paris enthüllt
5. Januar 2016Präsident François Hollande nahm zusammen mit der Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo und Angehörigen der Todesopfer an einer kurzen Zeremonie vor dem damaligen Sitz der "Charlie Hebdo"-Redaktion im 11. Bezirk von Paris teil. Vor der Gedenktafel legten Hollande und Hidalgo einen Kranz nieder und hielten eine Schweigeminute ab. Begleitet wurde der Staatschef von Premierminister Manuel Valls und mehreren Ministern. Die Gedenktafel erinnert unter anderem an die "Charlie Hebdo"-Zeichner Charb, Honoré, Cabu, Wolinski und Tignous, die bei dem Terroranschlag vom 7. Januar 2015 getötet wurden.
Bei dem Angriff auf die wegen ihrer Mohammed-Karikaturen bekannte Satirezeitung hatten die schwerbewaffneten Islamisten Chérif und Said Kouachi vor einem Jahr zwölf Menschen getötet. Unter den Opfern war auch der Polizist Ahmed Merabet, den die Brüder auf der Flucht nahe der Redaktion auf der Straße erschossen. An dieser Stelle hängt nun eine Gedenktafel.
Tagelange Verfolgung und 17 Opfer
Hollande, Hidalgo und Valls enthüllten schließlich an dem jüdischen Supermarkt "Hyper Cacher" im Osten von Paris eine dritte Gedenktafel. Ein Bekannter der Kouachi-Brüder, der Islamist Amédy Coulibaly, hatte dort zwei Tage nach der Attacke auf "Charlie Hebdo" bei einer Geiselnahme vier Menschen getötet. Coulibaly wurde schließlich von Eliteeinheiten der Polizei erschossen - nahezu zeitgleich zu den Kouachi-Brüdern, die sich in einer Druckerei nördlich von Paris verschanzt hatten.
Die drei Islamisten hatten insgesamt binnen drei Tagen 17 Menschen getötet. Neben den Opfern der Anschläge auf "Charlie Hebdo" und den jüdischen Supermarkt starb auch die Gemeindepolizistin Clarissa Jean-Philippe, auf die Coulibaly am 8. Januar das Feuer eröffnet hatte. Eine Gedenktafel zu ihren Ehren wird am Samstag enthüllt. Die Anschläge vom Januar hatten weltweites Entsetzen ausgelöst. Am Sonntag wird bei einer Gedenkfeier auf dem Pariser Place de la République erneut an die Todesopfer erinnert. Zugleich soll dabei auch der 130 Todesopfer der islamistischen Anschläge vom 13. November 2015 gedacht werden.
pab/pg/kle (afp, dpa)