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Gesellschaft

Franziskus gibt Lebensberatung

26. Juni 2022

Der Papst hat Eltern davor gewarnt, ängstlich und überfürsorglich mit ihren Kindern umzugehen. Beim "Weltfamilientreffen" im Vatikan forderte er außerdem mehr Mut zur Ehe.

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Vatikan Papst Franziskus Weltfamilientreffen
Kinderfreundlich: Franziskus inmitten der MenschenmengeBild: Vatican Media via REUTERS

"Ihr sollt eure Kinder nicht vor jeder Art von Schwierigkeiten und Leiden bewahren, sondern versuchen, ihnen die Leidenschaft für das Leben zu vermitteln, in ihnen den Wunsch zu wecken, ihre Berufung zu finden", sagte Papst Franziskus bei der Abschlussmesse zum Weltfamilientreffen auf dem Petersplatz in Rom. "Dann werdet Ihr sehen, dass sie (...) die Kraft haben, die Schwierigkeiten des Lebens zu meistern." Es sei gerade die nicht-besitzergreifende Familienliebe, die Kinder dazu antreibe, flügge zu werden, so das 85-jährige Oberhaupt der katholischen Kirche.

"Nicht zurück zu Mama"

Junge Menschen rief der Papst dazu auf, nicht vor Krisen wegzulaufen: "Geht nicht den einfachsten Weg zurück zu Mama, geht Euren Weg immer weiter." Zugleich dankte Franziskus Paaren für ihren Mut, eine Familie zu gründen. Diese sei ein Ort der Begegnung, des Teilens, "der erste Ort, an dem man zu lieben lernt".

Vatikan Papst Franziskus Weltfamilientreffen
Knieprobleme: Der Papst saß während der Messe am Rand des AltarsBild: Vatican Media via REUTERS

"Wir sehen so viele junge Menschen, die nicht den Mut haben, zu heiraten", klagte Franziskus. Viele Mütter bäten ihn, mit ihren Söhnen zu reden, die mit 37 Jahren noch nicht verheiratet seien, erzählte er - und riet witzelnd: "Bügeln sie die Hemden nicht, damit er das Nest verlässt."

Die Messe mit dem Papst war der Höhepunkt des diesjährigen Weltfamilientreffens, das an diesem Sonntag zu Ende geht. Es war eigentlich schon für 2021 geplant, wurde wegen der Corona-Pandemie aber verschoben. Kontrovers diskutiert wurden die neuen Ehe-Leitlinien, in denen die katholische Kirche weiter Keuschheit betont - also keinen Sex vor der Ehe. Das sei - vor allem mit Blick auf junge Menschen - nicht mehr zeitgemäß, monierten Kritiker.

wa/rb (kna, dpa)