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Kunst

Graphic Novel erzählt vom Bürgerkrieg in Syrien

15. Februar 2017

In einer berührenden Graphic Novel erzählt der Syrer Hamid Sulaiman vom Bürgerkrieg in seiner Heimat. "Freedom Hospital" führt den Lesern die Schrecken vor Augen - und beschwört das Prinzip Hoffnung.

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Deutschland Freedom Hospital Graphic Novel von Hamid Sulaiman
Bild: Hamid Sulaiman/Hanser Berlin

Es ist die Geschichte eines kleinen illegalen Krankenhauses irgendwo in der syrischen Provinz. Betrieben wird es von Yasmine, einer kettenrauchenden jungen Friedensaktivistin, die hier verletzte Rebellen pflegt. Wie auf einer Theaterbühne versammelt das "Freedom Hospital" seine Darsteller - Alawiten und Kurden, Salafisten und Muslimbrüder, junge Revolutionäre, Aktivisten aus dem Westen und Gegner wie Anhänger Assads. Doch erst die Kulisse macht die Szenerie zum Spiegel des blutigen Syrien-Konflikts.

Schnappschuss beim Zeichnen: Der syrische Künstler Hamid Sulaiman. Foto: Getty Images/AFP/P. Lopez
Der syrischer Künstler Hamid SulaimanBild: Getty Images/AFP/P. Lopez

Brutale Gewaltszenen wechseln sich mit romantischen Liebesnächten ab, Bombenhagel, Kopfschüsse und Folterszenen kontrastieren mit Momenten von Zärtlichkeit und Hingabe. Sulaiman hat seinen Comic-Roman mit schwarzer Tusche gemalt. Seine Zeichnungen enthalten die ganze Gegensätzlichkeit und Sinnlosigkeit des Bürgerkriegs, den längst niemand mehr durchschaut, nicht einmal der Künstler.

Im Krieg lebt die Hoffnung

Und doch lässt Sulaiman Raum für Hoffnung. Er zeigt Menschen, die sich – wo Hoffnungslosigkeit und abgrundtiefe Verachtung grassieren - unter Lebensgefahr für andere einsetzen. Er zeichnet Freundinnen, die unter dem funkelnden Sternenhimmel Syriens beieinander sitzen und von ihrer Zukunft träumen. Und am Ende seiner Geschichte kehrt – symbolisch - der Frühling zurück.

Das Buchcover von Freedom Hospital, der Graphic Novel von Hamid Sulaiman. Foto:Hanser Berlin
Buchcover von Freedom HospitalBild: Hanser Berlin

Hamid Sulaiman, geboren 1986 in Damaskus, studierte Kunst und Architektur. Schon früh beteiligte er sich am Widerstand gegen das Assad-Regime, 2011 wurde er verhaftet und gefoltert. Schließlich gelang ihm die Flucht nach Frankreich, wo er heute als Maler und Illustrator arbeitet. Bevor sie in einem Buch erschienen, waren Sulaimans Zeichnungen in einer Berliner Galerie ausgestellt. Mit ihnen setzt der Künstler ein Zeichen - in Richtung Heimat ebenso wie an seine westlichen Leser.

Hamid Sulaiman: Freedom Hospital, aus dem Französischen von Kai Pfeiffer
Hanser Berlin, Berlin 2016, 288 Seiten, 24 Euro