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Politik

"Fridays for Future" erhöht Druck

8. April 2019

Mit einem Forderungskatalog will die Schüler- und Studenteninitiative ihren Aktionen für mehr Klimaschutz Nachdruck verleihen. Unter anderem verlangen sie darin eine Steuer auf das Treibhausgas CO2.

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Deutschland Berlin | Vorstellung Forderungen von Fridays For Future | Sauriersaal Museum für Naturkunde
Bild: picture-alliance/dpa/B.v. Jutrczenka

Der Ausstieg aus der Kohleenergie soll bis zum Jahr 2030 erfolgen und bis 2035 soll der Ausstoß Klimaschädlicher Gase auf "Netto-Null" sinken. Das heißt, dass nicht mehr CO2 produziert wird, als etwa durch die Natur oder Speichersysteme kompensiert werden kann. Zudem sollen die Schülerstreiks so lange weitergehen, bis die Politik konkrete Maßnahmen beim Klimaschutz ergreift.

"Wir sind es leid, für das Fehlverhalten anderer zu bezahlen", sagte einer der vier Vertreter von "Fridays for Future" bei der Vorstellung ihres radikalen Forderungspapiers im Museum für Naturkunde in Berlin. Der Ort war bewusst gewählt. Die riesigen Skelette dort von längst ausgestorbenen Sauriern belegen anschaulich, was Klimawandel und Veränderungen in der Umwelt bewirken können.

Deutschland Berlin | Vorstellung Forderungen von Fridays For Future | Sauriersaal Museum für Naturkunde
Lösungen zu liefern, wie ihre Forderungen zu erreichen wären, sehen die jungen Aktivisten nicht als ihre Aufgabe anBild: picture-alliance/dpa/B.v. Jutrczenka

Die Klimaaktivisten wollen zudem ihren wachsenden Einfluss nutzen, um die Politik zum sofortigen Handeln zu bewegen. Nach ihren Vorstellungen sollten die politisch Verantwortlichen erste Maßnahmen bereits bis Jahresende umsetzen: Jedes vierte Kohlekraftwerk solle abgeschaltet werden, die Subventionen für fossile Energieträger sollten auslaufen und der Ausstoß des Treibhausgases CO2 solle besteuert werden - mit 180 Euro pro Tonne.

Deutschland Fridays for Future Demonstration in Berlin
Seit Monaten demonstrieren Schulkinder in Deutschland freitags für mehr KlimaschutzBild: picture-alliance/dpa/C. Koall

Dabei sehen es die Aktivisten nicht als ihre Aufgabe an, zu sagen, auf welche Weise ihre Forderungen in die Realität umgesetzt werden könnten. "Den geeignetsten Weg zu finden, ist die Aufgabe der Politik in enger Zusammenarbeit mit der Wissenschaft, und nicht die der jungen Generation", heißt es in ihrem Papier.

Seit Monaten gehen Schüler jeden Freitag auf die Straße und fordern mehr Einsatz der Politik für den Klimaschutz. Auch Wissenschaftler schlossen sich dem Anliegen an. Ihren Ursprung haben die Aktionen in Schweden, wo die Schülerin Greta Thunberg als Erste regelmäßig vor dem Parlament demonstrierte. Inzwischen ist daraus eine globale Bewegung geworden.

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Vorbild der Demos sind die Aktionen der schwedischen Aktivistin Greta Thunberg (mit Plakat) Bild: picture alliance/dpa/Zumapress/M. Thor

Mit ihrem Papier wollen die Aktivisten die Debatte vom Thema Schulstreiks auf inhaltliche Fragen umlenken. Auf die Streiks wollen sie aber nicht verzichten, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen: "Wir streiken, bis ersichtlich ist, dass das 1,5-Grad-Ziel, das im Klimaabkommen von Paris als wünschenswert beschlossen wurde, erreicht wird", so Schülersprecher Linus Steinmetz.

Nach Einschätzung von Volker Quaschning, Professor für Regenerative Energiesysteme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin und Mitglied der "Scientists for Future", sind die Forderungen der Schüler "alle berechtigt" und umsetzbar. "Deutschland als eines der reichsten Länder muss seine Hausaufgaben machen und hat hier eine Vorbildfunktion."

uh/ww (dpa, epd, afp)

"Fridays for Future"