Fußball als sozialer Kitt
15. März 2016
In den Augen der Preis-Jury ist der FC Vorwärts Drögeheide in Sachen Integration Vorbild für ganz Deutschland. Trotz rechtsradikaler Hetze gegen ein neues Flüchtlingsheim lud der Klub die Neuankömmlinge zum Training ein. Zweimal pro Woche spielen heute rund 30 Flüchtlinge mit und fühlen sich gut unterstützt. "Unsere Sprache ist Fußball", sagt dazu René Samuel, der Vorsitzende des Vereins. Für dieses Engagement ist der Klub nun mit dem Integrationspreis des Deutschen Fußball Bundes (DFB) ausgzeichnet worden. Es ist der höchstdotierte Sozialpreis in Deutschland. Die Sieger gewinnen je einen Kleinbus im Wert von mehr als 56.000 Euro. Die beiden Zweitplatzierten erhalten ein Preisgeld von je 10.000 Euro.
Sonderpreis für Willi Lemke
Im Rahmen der feierlichen Verleihung in Dortmund wurde auch Wili Lemke ausgezeichnet. Der langjährige Werder-Bremen-Manager erhielt den Preis in der Kategorie "Sonderpreis" aus den Händen des DFB-Schatzmeisters und designierten Präsidenten Reinhard Grindel und des Interimspräsidenten Reinhard Rauball. "Der Verein insgesamt funktioniert als Kitt unserer Gesellschaft. Dort kommt es nicht darauf an, dass du eine dicke Geldbörse hast oder unglaublich gebildet bist", sagt Lemke über die verbindende Kraft des Sports: "Dass sich die Vereine öffnen und Flüchtlinge zum Fußballspielen einladen, ist fantastisch."
Lemke ist seit 2008 als Sonderberater des UN-Generalsekretärs Ban Ki-Moon für Sport im Dienst von Entwicklung und Frieden tätig. An der Veranstaltung nahmen außerdem unter anderem Nationalspieler Ilkay Gündogan, Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff und Schalke-Manager Horst Heldt teil.
Weitere Integrationspreise gingen an die Bachschule Offenbach, sowie die Champions ohne Grenzen aus Berlin. 170 Projekte bewarben sich in diesem Jahr um die Preise.