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Für McQuaid wird die Luft dünner

21. August 2013

Die Wiederwahl des amtierenden UCI-Präsidenten Pat McQuaid wird immer unwahrscheinlicher. Der Schweizer Verband Swiss Cycling zieht die Nominierung des Iren offiziell zurück.

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UCI-Präsident Pat McQuaid im Porträt (Foto: REUTERS/Denis Balibouse)
Bild: Reuters

Die Wiederwahl des umstrittenen UCI-Präsidenten Pat McQuaid ist mehr denn je in Gefahr. Der Schweizer Verband Swiss Cycling zog die Nominierung des Iren für eine weitere Amtszeit als Boss des Radsport-Weltverbandes (UCI) überraschend zurück. Als Erklärung für die Kehrtwende nannte der Verband "rechtliche Gründe".

Mitte Mai hatte der Verbandsvorstand noch zugestimmt, den amtierenden UCI-Präsidenten als Kandidaten vorzuschlagen. Am 27. September entscheidet der UCI-Kongress in Florenz, ob McQuaid in seine dritte Amtszeit gehen darf oder ob er von seinem britischen Herausforderer Brian Cookson abgelöst wird.

British Cycling Präsident Brian Cookson im Porträt (Foto: Bryn Lennon/Getty Images)
Der Brite Brian Cookson ist Pat McQuaids GegenkandidatBild: Getty Images

McQuaid bat die Schweizer und deren Präsidenten Richard Chassot um Hilfe im Wahlkampf, nachdem ihm sein Heimatverband Cycling Ireland wegen angeblicher Verstrickungen in die Doping-Affäre Armstrong die Gefolgschaft verweigert hatte. Es scheint rechtlich nach wie vor nicht eindeutig klar, ob die Mitgliedschaft des Iren beim Schweizer Verband für eine Kandidatur reicht. Ein Kandidat kann nämlich eigentlich nur dann gewählt werden, wenn sein Heimatverband ihn vorschlägt.

Durch die Hintertür?

McQuaid, der im Gespräch mit "cyclingnews.com" noch am Dienstag (20.08.2013) den möglichen Schweizer Rückzug als "kompletten Bullshit" bezeichnet hatte, muss nun auf eine fragwürdige Satzungsänderung bauen, um sich die Chance auf eine dritte Amtsperiode zu erhalten. Den 63-Jährigen hatten neben der Schweiz auch die Verbände Thailands und Marokkos vorgeschlagen.Die im Moment gültigen Statuten erlauben dies jedoch nicht. Über den Vorstoß des Verbandes aus Malaysia, dass unabhängig vom Heimatland das Votum zweier Verbände für eine Nominierung ausreichen solle, wird ebenfalls auf dem UCI-Kongress Ende September in Italien abgestimmt.

Sollte dem Antrag per Zweidrittel-Mehrheit stattgegeben werden, wird die Änderung rückwirkend für das laufende Wahlverfahren angewandt und könnte McQuaid doch noch eine Kandidatur ermöglichen. McQuaids Konkurrent, der 62-jährige Brite Brian Cookson, lässt allerdings gerade die Rechtmäßigkeit dieses Vorgehens juristisch überprüfen.

ck/asz (sid, dpa)