Galileos Finger gefunden
25. November 2009Da kauft ein Sammler auf einer Auktion eine Büste des Physikers und Mathematikers Galileo Galilei samt Holzkiste dazu und darin findet er – zwei Finger und einen Zahn von Galileo Galilei, sagt der Direktor des "Museum für die Geschichte der Wissenschaft" in Florenz. Lecker ist anders.
Paolo Galluzzi sagte, er habe keinen Zweifel daran, dass die Gliedmaßen mal an Galileos Hand baumelten. Wie genau das überprüft worden ist, sagte er nicht. Auch der Sammler wolle anonym bleiben. Klingt irgendwie zu mysteriös, aber verführerisch gruselig.
Überreste eines Wissenschafts-Helden
Als Galileo 1642 starb, haben ihn die Italiener unter dem Glockenturm der Kirche Santa Croce in Florenz begraben. Er galt als Ketzer, der das herrschende Weltbild in Frage stellte, die Kirche hat ihn gezwungen seinen Theorien abzuschwören und ihn unter Hausarrest gestellt. 1737 ist Galileo dann umgebettet worden und prompt griff jemand beherzt zu und schnappte sich die ehrwürdigen Überreste, drei Finger, einen Zahn und einen Wirbel. 1905 fehlten davon dann plötzlich der Zahn und zwei Finger – bis jetzt.
Das Museum will die Fundstücke jetzt restaurieren lassen und ab 2010 ausstellen. Die katholische Kirche hat es übrigens erst 1992 geschafft, sich posthum bei Galileo für die Verdammung zu entschuldigen.
Autorin: Marlis Schaum/dpa
Redaktion: Hajo Felten