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Lage in Gaza dramatisch

6. März 2008

Geahnt haben es viele, jetzt hat es ein NGO-Bericht belegt: Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist so schlecht wie seit 40 Jahren nicht mehr. 80 Prozent der Menschen sind von Hilfslieferungen abhängig.

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Obdachlose Menschen in Gaza nach israelischen Militärangriffen (4.3.2008, Quelle: AP)
Obdachlosigkeit und Verarmung durch israelische Angriffe und die BlockadeBild: AP

Die Blockade durch Israel hat nach einem Bericht britischer Hilfsorganisationen zu gravierenden Engpässen bei Lebensmitteln, Medikamenten und Energie geführt. Die humanitäre Lage ist so schlecht, wie seit 1967 nicht mehr, als Israel das Gebiet im Sechstage-Krieg besetzte.Wie der britische Fernsehsender BBC am Donnerstag (6.3.2008) berichtete, kritisieren die Menschenrechts- und Hilfsorganisationen, die israelische Blockade des Gazastreifens als "illegale Kollektivstrafe", die die Sicherheitslage nicht verbessert habe.

Palästinenser protestieren gegen die Angriffe auf Gaza (3.3.2008, Quelle: AP)
Palästinenser protestieren gegen die Angriffe auf GazaBild: AP

Die Blockade habe die Verarmung und die Arbeitslosigkeit "dramatisch" gesteigert. Auch die Bildungssituation und die medizinische Versorgung habe sich verschlechtert. Zu den Organisationen gehören Amnesty International, Save the Children, Cafod, Care International und Christian Aid. "Die gesamte Infrastruktur steht vor dem Zusammenbruch – ob es nun Wasser, Sanitäranlagen oder auch nur ärztliche Versorgung ist", sagte der Leiter der Palästinenser-Hilfsbehörde der Vereinten Nationen, John Ging, der Nachrichtenagentur Reuters. Zudem warnte er Israel vor den Folgen eines weiteren Militäreinsatzes in dem Küstenstreifen: "Es wäre verheerend."

"Jede Hoffnung auf Frieden wird zerstört"

Nach dem Bericht sind mehr als 1,1 Millionen Einwohner des Gazastreifens von Nahrungsmittelhilfe abhängig, das entspricht 80 Prozent der Bevölkerung. Von den 110.000 ursprünglich in privaten Arbeitsverhältnissen stehenden Bewohnern hätten 75.000 ihren Job verloren. Wenn die Blockade jetzt nicht beendet werde, werde es unmöglich sein, den Gazastreifen vor der Katastrophe zu bewahren. Jede Hoffnung auf Frieden in der Region werde somit zerstört, sagte Geoffrey Dennis von Care International.

Israel hatte im Januar die Blockade des Gazastreifens verschärft. Das Gebiet wird seit Sommer 2007 von der radikal-islamischen Hamas kontrolliert. Aus dem Gazastreifen werden immer wieder israelische Grenzstädte mit palästinensischen Raketen beschossen. Aus diesem Grunde hatte Israel in der Woche zuvor eine mehrtägige blutige Offensive gegen Ziele im Gazastreifen begonnen. Dabei wurden mehr als 120 Palästinenser getötet. (mg)

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