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30 Prozent mehr für russisches Gas

4. März 2014

Die Ukraine steuert ab dem 1.April auf eine zusätzliche finanzielle Belastung zu - Gazprom streicht dem Land den Rabatt für die Gaslieferungen.

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Symbolbild Russland Ukraine Gaslieferung
Bild: picture-alliance/dpa

Der russische Energieriese Gazprom wird der Ukraine künftig den vollen Betrag für die Gaslieferungen in Rechnung stellen. Gazprom-Chef Alexej Miller kündigte damit eine Preiserhöhung von 30 Prozent an. Gleichzeitig habe das Land Gazprom mitgeteilt, dass es die Rechnung für Februar nicht vollständig zahlen kann. Damit muss die Ukraine von April an wieder 400 Dollar pro 1000 Kubikmeter Gas zahlen - statt der 268,5 Dollar.

Als Grund für die Preiserhöhung erklärte Gazprom-Chef Miller, dass Kiew sich nicht an die Vereinbarungen halte, die mit dem Preisnachlass verknüpft seien. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel hatte zuvor in dieser Frage schnelle Hilfe für die Ukraine gefordert. "Die Ukraine hat große Sorgen. Wenn es Europa ernst meint mit seinem Hilfsangebot, müssen wir vor allem die Energieprobleme der Ukraine lösen".

Ukraine ist pleite

Die sind in Anbetracht der Lage der ukrainischen Staatskassen nicht klein. Das osteuropäische Land steht kurz vor dem Staatsbankrott. Russland hatte zuletzt wegen der Krise mit dem Nachbarland einen vereinbarten Kauf von Staatsanleihen abgeblasen und sonstige finanzielle Hilfen eingestellt. Aus diesem Grund hat das Parlament in Kiew ein Kreditabkommen mit der EU ratifiziert, das den Weg für den Erhalt von 610 Millionen Euro ebnet. Das Abkommen war schon im Februar 2013 ausgehandelt worden, wurde aber vom gestürzten Präsidenten Viktor Janukowitsch nicht ratifiziert. Aus Russland kam derweil mit der Rabatt-Absage ein Angebot mit doppeltem Boden: Gazprom-Chef Miller bot dem Land ein Darlehen von zwei bis drei Milliarden US-Dollar an - um die offenen Rechnungen zu begleichen.

Gazprom musste am Montag an der Börse in Moskau einen Kursrückgang von 13 Prozent verkraften. Die Ukraine ist nicht nur ein Abnehmer des wertvollen Rohstoffs sondern auch ein wichtiges Transitland für die Gas-Pipelines, mit denen Gazprom den kostbaren Rohstoff nach Westeuropa exportiert. Deutschland erhält knapp 39 Prozent seiner Gaslieferungen aus Russland. Bundeswirtschaftsminister Gabriel betonte mit Blick auf Westeuropa, dass Russland bisher ein "absolut vertragstreuer Lieferant" gewesen sei.

zam/as (afp, rtr, dpa)