Gedenken an die Corona-Opfer
Fast 80.000 Menschen sind in Deutschland an oder mit einer Corona-Infektion gestorben. Für sie fand an diesem Sonntag eine zentrale Gedenkfeier statt. Dem Leid der Hinterbliebenen soll eine Stimme gegeben werden.
Ein Moment des Innehaltens
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier setzte sich schon im Januar für eine breite Anteilnahme der ganzen Gesellschaft ein und bat die Bürger zur Erinnerung an die Corona-Opfer um ein Licht in den Fenstern mit der Aktion #Lichtfenster.
Persönliche Anteilnahme
Im März sprach das Staatsoberhaupt bereits mit Hinterbliebenen, die ihre erkrankten Angehörigen oft aufgrund der strengen Infektionsschutzauflagen nicht beim Sterben begleiten durften und denen wichtige und trostspendenden Rituale der Trauer nicht möglich waren. An der Gedenkfeier am 18. April können Corona-bedingt auch nur wenige Menschen direkt teilnehmen.
Stilles Gedenken
Sehr viele Bürger haben bereits bundesweit - wie hier auf dem Stuttgarter Marienplatz - an die durch COVID-19-Verstorbenen erinnert. Für die breite Öffentlichkeit wird die Gedenkfeier aus dem Konzerthaus am Berliner Gendarmenmarkt live im Fernsehen und im Radio übertragen. Zur Gedenkveranstaltung wollen auch die Vertreter aller Verfassungsorgane kommen.
Retten bis zur Erschöpfung
Um die schwer erkrankten Menschen auf den Intensivstationen am Leben zu erhalten, haben viele Kliniken ihr Personal und etliche Arbeitsabläufe komplett umstrukturiert. Intensivmediziner warnen angesichts gestiegener Infektionszahlen vor einem Notbetrieb der Kliniken und fordern einen sofortigen harten Lockdown.
Atemnot und Langzeitfolgen
Lungen- und Herzleiden, Diabetes und Übergewicht sind Vorerkrankungen, die nach Erkenntnissen von Ärzten und Pathologen eine Todesfolge bei COVID-19-Patienten förderten. Nach Angaben des Robert-Koch-Institutes waren 85 Prozent der Verstorbenen älter als 70 Jahre. Derzeit sinken die Todesraten, insbesondere bei den Hochbetagten. Möglicherweise schon eine Folge des Impffortschritts.
Forschen und Testen
Virologen bemühen sich intensiv, den Mutanten des SARS-Cov-2-Virus zu begegnen. Es ist ein Kampf gegen eine höhere Gefährlichkeit und schnellere Ansteckung. Die Versorgung mit ausreichenden Mengen an Impfstoffen stellt Politik und Medizin vor Herausforderungen. Die Deutsche Gesellschaft für Immunologie bezweifelt, dass man sich schnell aus der derzeitigen Welle "rausimpfen" kann.
Gigantischer Aufwand
Große, schnell anfahrbare Teststationen wie hier auf dem Flughafen Gütersloh sollen zusammen mit impfenden Hausärzten jetzt für mehr Tempo gegen Ansteckung und schwere Krankheitsverläufe sorgen. Nicht wenige Gesundheitsexperten gestehen angesichts der Corona-Opfer inzwischen ein, dass das Virus unterschätzt wurde.
Isolation und Einsamkeit
"Kein Medikament ist so wirksam wie die Nähe eines vertrauten Menschen", sagen führende Ärzte und Palliativmediziner. Kontakte zwischen COVID-19-Patienten und ihren Angehörigen zu verbieten, soll durch Tests und Impfungen künftig absolute Ausnahme bleiben. "Pandemieerfordernisse" stehen zunehmend auf dem Prüfstand.
Der letzte Weg
Corona-Leugnern begegneten Statistiker mit Daten der sogenannten "Übersterblichkeit". In Sachsen (hier Döbeln) führte die Entwicklung Krematorien an die Belastungsgrenze.
Gedenken auch international
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) starben weltweit rund drei Millionen Menschen an oder mit einer Coronavirus-Infektion. Überall wird der Opfer gedacht. In der Fußgängerzone von San Salvador zum Beispiel erinnern Fotos von Corona-Opfern an die Pandemie, die weltweit die Marke von 100 Millionen bestätigten Infektionen übersteigt.