Gedenkfeiern zu Weltkriegsschlacht in Ypern
31. Juli 2017Die Gedenkstätte am Menin-Tor in Ypern soll an die hunderttausenden Toten der dreimonatigen Schlacht von Passchendaele erinnern, die am 31. Juli 1917 begonnen hatte. Sie ist auch als dritte Flandernschlacht bekannt. Rund 200 Nachkommen der Kämpfer von damals waren zu der Zeremonie geladen. Der britische Prinz William sagte dabei: "Mitglieder unserer Familien, unserer Regimenter, unserer Nationen - sie haben alles geopfert für das Leben, das wir heute leben können." Und er fügte hinzu: "Hundert Jahre später stehen wir immer noch Seite an Seite in Erinnerung an diese Opfer."
An diesem Montag soll eine große Gedenkzeremonie mit Vertretern der früheren Kriegsgegner auf einem Soldatenfriedhof nahe Ypern stattfinden. Deutschland wird von Außenminister Sigmar Gabriel vertreten. Er und Prinz William und dessen Frau Kate gedenken der Opfer der verlustreichen Schlacht. Auch das belgische Königspaar Philippe und Mathilde, die britische Premierministerin Theresa May und Tausende Nachkommen von Beteiligten nehmen an der Gedenkzeremonie auf dem Soldatenfriedhof Tyne Cot bei Ypern teil.
Gabriel: "Nie wieder!"
Vor der Abreise nach Belgien erklärte Gabriel, die Flandernschlacht stehe "für das sinnlose Grauen des Kriegs". Wenn nun der hunderttausenden toter Soldaten gedacht werde, "die in wenigen Monaten in den Schützengräben Flanderns regelrecht zermalmt wurden, ist die gemeinsame Botschaft das 'Nie wieder'." Heute gelte mehr denn je: "Europa ist ein Friedensprojekt. Europa ist unsere Zukunft. Nur geeint kann es uns gelingen, unsere Interessen zu wahren und unsere Werte zu verteidigen."
Allein die britische Armee hatte in der Schlacht mehr als 250.000 Tote zu beklagen, auf deutscher Seite kamen 40.000 Menschen zu Tode. Britische Truppen und ihre Verbündeten kämpften bis November erbittert, um einen von deutschen Soldaten besetzten Höhenzug zu erobern. Die Schlacht bei Ypern wurde zu einem Inbegriff der Sinnlosigkeit von Krieg: Trotz der enormen Verluste endete die Schlacht ohne nennenswerte Durchbrüche, die Frontlinie verschob sich nur minimal.
kle/se (afp, dpa)