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Geheimtipp Oman

12. März 2009

Der Oman wurde vom Massentourismus bislang verschont. Seine wenigen Besucher schwärmen von Landschaft und Menschen. Wegen der Finanzkrise könnte das Urlaubsziel noch attraktiver werden: Die Preise sind deutlich gesunken.

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Oase mit Lehmhäusern und Palmen, in der Mitte eine Festung. Im Hintergrund schroffes Gebirge (Foto: Jürgen Sorges)
Hier ziehen (noch) keine Touristen-Kolonnen um die HäuserBild: J. Sorges

Stefanie Kleinertz ist vor fünf Jahren zum ersten Mal in den Oman gereist, damals zusammen mit einer Arbeitskollegin. "Wir sind über Dubai in den Oman geflogen und schon als wir aus dem Flugzeug die Berge gesehen haben, haben wir gemerkt, dass da etwas ganz großartiges kommen wird“, erzählt die junge Frau mit den kurzen blondierten Haaren. Sie war vom ersten Augenblick an von dem Land begeistert und hat nach ihrem ersten Besuch mehrere Male dort Urlaub gemacht.

Ehrliche Freundlichkeit

Ein Vorteil gegenüber anderen Arabischen Ländern sei die große Sicherheit im Oman. Auch Frauen könnten problemlos alleine reisen, sagt Stefanie Kleinertz: "Es ist eine sehr schöne und ehrliche Freundlichkeit, mit der die Omanis einem gegenüber treten.“ Das Land sei noch ursprünglicher, als zum Beispiel die benachbarten Vereinigten Arabischen Emirate.

Menschen in langen weißen Gewändern und Turban auf einem Platz vor einem reich verzierten Gebäude (Foto: dpa)
Die Omaner sind für ihre Freundlichkeit und Offenheit bekanntBild: picture-alliance / dpa

Viele Oman-Liebhaber schwärmen vom Flair der Geschichten aus Tausendundeiner Nacht. Außerdem wird Touristen im Oman eins erspart: An jeder Ecke auf andere Touristen zu stoßen. Der Oman ist nämlich immer noch eine Art Geheimtipp. 2006 zählte das Statistische Bundesamt dort etwas mehr als eine 125 000 deutsche Hotelgäste. Zum Vergleich: Im selben Jahr reisten etwa 30 mal so viele Deutsche in die Türkei. Und achtzig mal so viele nach Spanien.

Nicht genug Hotels

Michael Janusch ist Geschäftsführer von EWTC in Köln, einem der führenden deutschen Reiseveranstalter für den arabischen Raum. Für ihn ist der Hauptgrund für den zurückhaltenden Tourismus im Oman die mangelnden Hotel-Kapazitäten des Landes. Nur drei Fünf-Sterne-Hotels habe das Sultanat vorzuweisen. Dem stehen hunderte gehobene Hotels in der Türkei oder in Ägypten gegenüber. "Wenn wir mehr Hotelkapazitäten hätten und auch bessere oder günstigere Flugverbindungen, dann würde es mit Sicherheit auch mehr angenommen werden“, sagt Janusch. Bis dahin sei es aber noch ein weiter Weg. Vor allem auch, weil der Oman am Massentourismus kein vorrangiges Interesse habe, glaubt Janusch. Das kleine Land sei sehr darauf bedacht, seine Identität und Kultur nicht aufzugeben.

Wirtschaftskrise als Chance

Zwei Menschen in langen, braunen Gewändern unterhalten sich vor der Kulisse der großen, weißen Kuppel der großen Moschee in Maskat (Foto: Picture-Alliance)
Besucher fühlen sich an die Märchen aus Tausendundeiner Nacht erinnertBild: picture-alliance/ ZB

Janusch hat selbst zwei Jahre in den Vereinigten Arabischen Emiraten gelebt. Das Nachbarland Oman war für ihn damals immer wieder Ausflugsziel. Inzwischen arbeitet er daran, den Deutschen Regionen wie den Oman schmackhaft zu machen. Dabei spielt ihm die Wirtschaftskrise vielleicht sogar in die Hände: Durch die Krise seien die Preise um 20, manchmal sogar 30 Prozent gefallen. Gerade deutsche Reisende seien bekannt für ihre Jagt nach dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis. Seitdem die Arabische Halbinsel wieder billiger ist, ziehe de Nachfrage in Deutschland massiv an, sagt Michael Janusch.

Die große Herausforderung für Januschs Firma ist allerdings, neue Reiselustige für die Arabische Halbinsel zu begeistern. Der Typische Oman-Urlauber bringe nämlich meistens schon von sich aus ein besonderes Interesse für das Land mit – oder sei schon mal dort gewesen. So wie Stephanie Kleinertz. Die kann sich gut vorstellen, nächstes oder übernächstes Jahr wieder in den Oman zu reisen, sagt sie: "Dafür muss ich allerdings noch etwas sparen.“

Autor: Sola Hülsewig

Redaktion: Diana Hodali/ Anne Allmeling