Warten auf den Friedensnobelpreis
11. Oktober 2013Danach geht der Friedensnobelpreis in diesem Jahr an die Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OVCW). Das berichtete der öffentlich-rechtliche norwegische Fernsehsender NRK am Freitag auf seiner Website. Die OPCW wurde 1997 zur Überwachung der internationalen Chemiewaffenkonvention gegründet und soll derzeit das syrische Chemiewaffenarsenal erfassen und zerstören. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Sender vor der offiziellen Bekanntgabe die Europäische Union als Preisträger genannt.
Knapp 260 Namen stehen auf der Liste
Als Favoritin galt auch die erst 16-jährige Malala Yousafzai aus Pakistan. Die Kinderrechtsaktivistin setzt sich in ihrer Heimat trotz eines versuchten Mordanschlags der radikal-islamischen Taliban auf sie für das Recht von Frauen und Mädchen auf Bildung ein. Sie war am Donnerstag mit dem Sacharow-Preis des Europaparlaments ausgezeichnet worden. Parlamentspräsident Martin Schulz hatte die Schülerin mit den Worten gewürdigt, sie sei eine "beispielhaft mutige Person in einem Land, in dem Mädchen Freiwild sind".
Bei der Vergabe des diesjährigen Friedensnobelpreises rechnen Experten auch den kongolesischen Arzt Denis Mukwege, der Vergewaltigungsopfer behandelt, zum engsten Favoritenkreis. Außerdem wurden Menschenrechtsaktivisten in Russland und Weissrussland sowie die Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OVCW) als mögliche Preisträger genannt. Insgesamt sind 259 Menschen und Organisationen nominiert - ein neuer Rekord.
Die Verkündung des Friedensnobelpreisträgers bildet den Abschluss des Nobelpreisreigens in dieser Woche. Seit Montag waren Preisträger in den Sparten Medizin, Physik, Chemie und Literatur verkündet worden. Der Friedensnobelpreis wird als einzige der mit umgerechnet rund 920.000 Euro dotierten Auszeichnungen nicht in Stockholm, sondern in Oslo vergeben. Dort wird er am 10. Dezember, dem Todestag Alfred Nobels, auch überreicht.
Der renommierteste Preis der Welt
2012 hatte die Europäische Union den Friedensnobelpreis erhalten. Er gilt weltweit als die höchste Auszeichnung für Verdienste um Aussöhnung und Frieden. Es sei der "renommierteste Preis der Welt", wie das Nobelkomitee selbst schreibt.
Seit der Gründung des Komitees 1901 wurde die Auszeichnung bislang 93 Mal verliehen. Unter den Preisträgern waren 101 Personen und 24 Organisationen, darunter das Internationale Komitee vom Roten Kreuz, das UN-Hochkommissariat für Flüchtlinge, Albert Schweizer, Mutter Teresa, Nelson Mandela und US-Präsident Barack Obama.
haz/ml (dpa, afp, epd)