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Todesurteil gegen Fußball-Ultras bestätigt

9. Juni 2015

74 Fans waren 2012 bei Ausschreitungen während des Arabischen Frühlings in einem ägyptischen Stadion ums Leben gekommen. Die Todesstrafe gegen elf dafür verurteilte Männer wurde jetzt in Kairo bestätigt.

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Gewalt im Stadion von Port Said 2012 (archiv: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/Str

Ein ägyptisches Gericht hat seine Todesurteile gegen elf Fußball-Ultras bestätigt, die vor drei Jahren an den blutigsten Fan-Ausschreitungen in der Geschichte des Landes beteiligt gewesen sein sollen. Nach Berücksichtung der Meinung des Großmuftis, der höchsten staatlichen Glaubensautorität am Nil, hatten die Richter in Kairo keine Zweifel an ihrer früheren Entscheidung vom April.

Bei der Randale im Jahr 2012 im nordägyptischen Port Said waren 74 Fußballfans ums Leben gekommen, etwa 1000 wurden verletzt. In der damals politisch aufgeheizten Stimmung waren die Anhänger der siegreichen Heimmannschaft nach dem Abpfiff auf das Spielfeld gestürmt und hatten eine Massenpanik ausgelöst. Laut Augenzeugen fühlten sie sich durch Plakate gegnerischer Fans des Kairoer Clubs Al-Ahli beleidigt. Dessen Gefolgschaft galt als "Speerspitze" der Rebellion gegen den Langzeitstaatschef Husni Mubarak.

Viele der Todesopfer wurden erdrückt, fielen von den Tribünen des Stadions oder wurden hinuntergestürzt. Fußballspiele sind in Ägypten oft Ausgangspunkt von Krawallen.

Neben den Todesurteilen verhängte das Gericht in der Verhandlung auch lange Haftstrafen, teils in Abwesenheit der Angeklagten. Gegen die Urteile können noch Rechtsmittel eingelegt werden.

Ägypten steht international wegen seiner Todesurteile in der Kritik. In der kommenden Woche steht die endgültige Bestätigung des Todesurteils gegen den islamistischen früheren Präsidenten Mohammed Mursi an. Die Entscheidung darüber war vergangene Woche einen Tag vor dem Deutschlandbesuch des ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi verschoben worden.

SC/wl (rtr, dpa)