Gewalt nach rechten Protesten in Brüssel
16. Dezember 2018Ihnen wird unter anderem Sachbeschädigung vorgeworfen, wie der Bürgermeister der belgischen Hauptstadt, Philippe Close, der Nachrichtenagentur Belga sagte. Die Gewalt ging dem Bericht zufolge von Teilnehmern der rechten Kundgebung im Europaviertel aus. Von den ursprünglich 5500 Demonstranten hätten 300 bis 400 versucht, ins Gebäude der EU-Kommission einzudringen.
Erst friedlich, dann agressiv
Die Kundgebung hatte zunächst friedlich begonnen. Randalierer hätten dann aber Steine und andere Gegenstände geworfen. Polizisten wurden beworfen, die Fassaden von EU-Gebäuden wurden beschädigt, berichtete ein Belga-Korrespondent. Die Polizei sei sofort eingeschritten. Am späten Nachmittag hatte sich die Lage dem Bericht zufolge beruhigt.
Der von rechten und rechtsextremen flämischen Gruppen organisierte "Marsch gegen Marrakesch" richtete sich gegen den am vergangenen Montag in Marokko gebilligten UN-Pakt. Demonstranten forderten Belga zufolge Vorrang für "das eigene Volk", geschlossene Grenzen und den Rücktritt von Regierungschef Charles Michel. Dessen Regierungsbündnis war am Streit um den Regierungsbündnis zerbrochen.
Eine linke Gegendemonstration zog etwa tausend Menschen an. Nach Angaben von Bürgermeister Close demonstrierten sie ohne Zwischenfälle mehrere Kilometer entfernt in der Nähe des Parc Maximilien. Eine Gruppe der Protestbewegung "Gelbe Westen" unterstützte die Gegendemonstranten und distanzierte sich von dem rechten Aufmarsch.
haz/sti (dpa, afp)