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Olympia-Check

2. Oktober 2009

Noch nie fanden die Olympischen Spiele in Südamerika statt - 2016 feiert Rio de Janeiro Premiere. Die Stadt an der Copacabana hat viel mehr zu bieten als Samba und Karneval. Im Stadtportrait stellen wir den Sieger vor.

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In Rio de Janeiro haben sich die Menschen an der Copacabana versammelt und hoffen auf den Zuschlag für die Olympischen Spiele 2016 (Foto AP)
Erwartungsvolle Spannung an der CopacabanaBild: AP


Steckbrief

Zweitgrößte Stadt Brasiliens nach Sao Paulo, Touristen-Metropole Nr. 1, bis 1960 Hauptstadt (jetzt Brasilia), am Atlantik gelegen, ca. 1200 qkm groß, 6 Millionen Einwohner.

Computermontage: So soll es 2016 rund um das Maracana-Stadion aussehen. Foto: AP
So soll es 2016 rund um das Maracana-Stadion aussehenBild: AP

Wettkampfstätten

▲▼ Etwa ein Drittel der 33 geplanten olympischen Sportstätten ist fertiggestellt (vgl. Madrid 50 Prozent), ein weiteres Viertel befindet sich bereits im Bau.

Alle Wettkampfplätze (inkl. Segeln) befinden sich in einem Radius von 50 Kilometern um das geplante Olympische Dorf und könnten in weniger als einer Stunde erreicht werden.

Infrastruktur

Rio de Janeiro verfügt zwar über einen leistungsfähigen Flughafen, dessen Kapazität laut IOC aber noch ausgebaut werden müsste. Im Bericht der IOC-Kommission heißt es, 300 Familien, die illegal im Gebiet um den Flughafen lebten, müssten umgesiedelt werden.

Die vom IOC geforderte Kapazität von 48.000 Hotelzimmern in der Stadt ist derzeit noch nicht erreicht. Das Bewerbungskomitee plant unter anderem mit 8500 Zimmern auf Schiffen.

Die Stadt hat mit erheblichen Verkehrsproblemen zu kämpfen. Die 1979 eröffnete U-Bahn müsste für die Spiele unbedingt erweitert werden.

Sicherheit

Blick auf die Favela Rocinha in Rio de Janeiro. Foto: Geraldo Hoffmann Projekt Lateinamerika
Favela Rocinha in RioBild: Geraldo Hoffmann

Die hohe Kriminalität, vor allem in den Armenvierteln, den Favelas, ist der große Haken an der Olympiabewerbung Rio de Janeiros. 2008 wurden in der brasilianischen Stadt 5700 Morde begangen. Regierung und Stadtverwaltung haben ein rund 50 Millionen US Dollar teures Programm gestartet, um die Kriminalität zu senken.

Die Bewerber verkaufen die Olympiabewerbung als Projekt, den Sport zur sozialen Integration zu nutzen.

Finanzen

Das Organisationskomitee der Stadt kalkuliert mit einer Summe von 2,82 Milliarden US Dollar, laut IOC ist das ein "ausgewogener" Etat, Garantien lägen vor.

Rückhalt in der Bevölkerung

▲▼ Laut einer Umfrage des IOC steht die Bevölkerung Rio de Janeiros zu 85 Prozent hinter der Kandidatur (gleich hohe Zustimmung wie in Madrid), in ganz Brasilien unterstützen jedoch nur 69 Prozent die Olympia-Bewerbung.

Die Lagune von Rio de Janeiro. Foto: AP
Die Lagune von Rio de JaneiroBild: AP

Sonstiges

Noch nie fanden olympische Sommerspiele in Südamerika statt. Der Kontinent wäre einfach einmal an der Reihe.

Das IOC entschied sich bereits zweimal (2004 und 2012) gegen Rio de Janeiro.

Brasilien ist Ausrichter der Fußball-WM 2014 und ist damit zwei Jahre vor den zu vergebenen Olympischen Sommerspielen bereits Gastgeber eines Mega-Sportereignisses.

Autor: Stefan Nestler
Redaktion: Wolfgang van Kann