Giftige Dämpfe durch Kilauea bedrohen Hawaiianer
22. Mai 2018Die Zivilschutzbehörde rief die Bewohner dazu auf, sich von den aufsteigenden Dampf- und Gaswolken fernzuhalten.
Die "Laze" genannten Wolken enthalten salzsäurehaltige Dämpfe und kleine Glaspartikel. Sie entstehen, wenn die heiße Lava auf das salzhaltige Meerwasser trifft.
Die Bezeichnung "Laze" setzt sich aus dem Wort Lava und dem englischen Begriff haze für Dunst zusammen. Es könne unter anderem zu Reizung der Lungen, Augen und Haut kommen, warnten die Behörden.
Derzeit gibt es keine Anzeichen, dass sich der Kilauea wieder beruhigt. Aus zahlreichen Erdspalten dringt Lava aus, die bereits eine der wichtigsten Verbindungsstraßen blockiert hat. Eine meterhohe Wand aus flüssigem Gestein schiebt sich dort Richtung Pazifik.
Für die Bewohner der besonders bedrohten Siedlung Puna auf Big Island, der größten Insel des Archipels, ist damit eine wichtige Fluchtroute versperrt. Der seit mehreren Wochen Feuer speiende Vulkan zerstörte schon Dutzende Gebäude, am Samstag wurde ein Mann verletzt.
Er war auf seinem Balkon im dritten Stock von einem durch die Luft geschleuderten Lavabrocken am Bein getroffen worden. Dabei wurde sein Schienbein zertrümmert, wie örtliche Medien berichteten.
Lavaströme haben sich auch bedrohlich nahe an das Erdwärme-Kraftwerk der Insel herangeschoben. Arbeiter versiegelten am Montag mehrere Wärme-Quellen gut 2000 Meter unter Tage, um zu verhindern, dass giftige Gase an die Erdoberfäche dringen. Tonnenweise brennbare Flüssigkeiten, die auf dem Gelände der Puna Geothermal Venture (PGV) gelagert waren, wurden in Sicherheit gebracht.
Mount Merapi auf Java wieder aktiv
Seit Anfang Mai ist der Kilauea gefährlich aktiv. Aus immer neuen Erdspalten dringt flüssiges Magma an die Oberfläche. Auf der Inselgruppe Hawaii liegen mehrere Vulkane, der Kilauea ist einer der aktivsten der Welt. Am anderen Ende des so genannten pazifischen Feuerrings regte sich derweil ebenfalls ein Vulkan. Auf der indonesischen Insel Java, schleuderte der Mount Merapi am Montag eine Aschewolke mehr als einen Kilometer hoch in die Luft. Nach seinem Ausbruch zehn Tage zuvor waren bereits Hunderte Menschen aus der Umgebung geflüchtet. 2010 waren bei einem Ausbruch des Merapi 300 Menschen ums Leben gekommen.
uh/mak (dpa, rtr)