Iggy Pop im Kino
27. April 2017Jim Jarmusch ist ein Fan von Iggy Pop. Das merkt man dem Film an. "Gimme Danger"ist voller Sympathie für den Rock-Veteranen. Jarmusch kennt den Musiker seit langem persönlich. Und: Jarmusch ist selbst Musiker, spielte in verschiedenen Bands, nahm sogar einmal eine Platte auf. Musikdokumentationen hat der Regisseur auch schon inszeniert, 1997 zum Beispiel über Neil Young und dessen Band "Crazy Horse". Darüber hinaus treten in Jarmuschs Filmen regelmäßig Musiker auf, John Lurie oder Tom Waits etwa. Aber auch Iggy Pop zählte schon einmal zum Ensemble eines Jarmusch-Kurzfilms.
Zähnefletschender Leopard
"Keine andere Band in der Geschichte des Rock 'n' Roll kommt an die Stooges heran", schwärmt der Regisseur von Iggy Pops Hausband. "An ihre Kombination aus heftigem, urgewaltigen Hämmern, zugedröhntem Psychodelic- und Bluse-a-Billy-Grind mit lakonischen, von Existenzangst geprägten Texten und einem Frontmann, der wie ein zähnefletschender Leopard auf und ab stolziert und dabei irgendwie Nijinsky, Bruce Lee, Harpo Marx und Arthur Rimbaud in sich vereint."
"Gimme Danger" macht den Zuschauer ganz direkt mit der musikalischen Urgewalt Iggy Pops bekannt, holt ihn mit auf die Bühne, zoomt sich dicht heran an die "Stooges" und ihre Konzertexzesse. Dabei geht es Jarmusch nicht um eine kritische Durchleuchtung der Musikindustrie. Auch die Jahre, als Iggy Pop in Berlin unter den Fittichen von David Bowie ein Solo-Comeback feierte, werden nur am Rande gestreift.
Er habe "Gimme Danger" eher als Essay denn als Dokumentation" angelegt, sagt Jarmusch: "Der Film ist eine Liebeserklärung an die womöglich größte Rock'n Roll-Band aller Zeiten." Wie die "Stooges" und ihre Musik sei auch "Gimme Danger" ein "bisschen wild, chaotisch, emotional, witzig, brachial und auf denkbar ungehobelte Weise niveauvoll."