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Gladbach besiegt Leverkusen klar

Andreas Sten-Ziemons9. Mai 2015

Im Spitzenspiel setzt sich Mönchengladbach gegen Leverkusen durch und darf nun sogar auf die Vizemeisterschaft schielen. Der FC Bayern enttäuscht - und das Rennen um die Europa League wird immer spannender.

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Bundesliga Gladbach gegen Leverkusen, Gladbacher Spieler jubeln (Foto: Dean Mouhtaropoulos/Bongarts/Getty Images)
Bild: D. Mouhtaropoulos/Bongarts/Getty Images

Die Partie war zum Endspiel um die Champions League deklariert worden und sie hielt, was die Erwartungen versprachen. Im Topduell des 32. Spieltags boten Borussia Mönchengladbach und Bayer 04 Leverkusen ein temporeiches, technisch hochklassiges und spannendes Spiel auf Champions-League-Niveau. Das bessere Ende hatte dabei der bisherige Tabellendritte aus Mönchengladbach für sich. Die Borussen setzten sich klar mit 3:0 (0:0) gegen die Leverkusener durch. Nachdem Leverkusen in der 1. Halbzeit zunächst mehr vom Spiel hatte und die Gladbacher in der Anfangsviertelstunde komplett hinten einschnürte, befreite sich die Borussia erst nach und nach, hatte dann aber die klarsten Chancen des ersten Durchgangs. Allerdings scheiterten die Stürmer der Gladbacher immer wieder an Bayer-Torwart Bernd Leno, der gleich mehrfach in Eins-gegen-eins-Situationen die Oberhand behielt. Einem Tor für Bayer kam Heung-Min Son mit einem flachen Distanzschuss am nächsten, den Gladbachs Torhüter Yann Sommer gerade noch um den Pfosten lenken konnte.

Schließlich übertölpelte die Borussia die Abwehr der Werkself mit einem schnell ausgeführten Freistoß. Patrick Herrmann startete auf dem rechten Flügel durch, brachte den Ball in die Mitte, und Max Kruse staubte zum viel umjubelten 1:0 ab (50. Minute). Rund zehn Minuten vor Schluss war die Partie entschieden. Nach einem Freistoß wehrte Leno den Ball zu kurz ab, Herrmann konnte aus spitzem Winkel abstauben (81.). Bayer bemühte sich um den Ausgleich, kam aber nicht zu zwingenden Möglichkeiten vor dem Gladbacher Tor. Schließlich sorgte der eingewechselte Ibrahima Traore für das Sahnehäubchen. Der Flügelstürmer aus Guinea drehte den Ball von der Strafraumgrenze unhaltbar für Leno ins lange Eck (88.). Es war ein wichtiger und zugleich ein historischer Erfolg für die Borussia. Den letzten Heimsieg gegen Leverkusen in der Bundesliga hatte es am 25. Februar 1989 gegeben. Mönchengladbach hat nun 63 Punkte und schiebt sich in der Tabelle zumindest vorübergehend am VfL Wolfsburg vorbei auf Rang zwei (62 Punkte).

Uninspirierte Münchener verlieren

Der erste Aufreger im Spiel des Tabellenführers Bayern München gegen den FC Augsburg war ein Platzverweis. Bayern-Torhüter Pepe Reina musste mit Roter Karte runter (13.). Er hatte Raul Bobadilla im Strafraum über den Haufen gerannt. Manuel Neuer, der eigentlich geschont werden sollte, wurde für Kapitän Philipp Lahm eingewechselt und musste direkt beim Elfmeter gegen Augsburgs Kapitän Paul Verhaegh antreten. Verhaegh traf aber nur den Pfosten, und es blieb zunächst beim 0:0. Doch die Bayern waren gedanklich anscheinend schon beim Rückspiel im Champions-League-Halbfinale gegen den FC Barcelona am kommenden Dienstag. Sie machten ein schwaches Spiel und wirkten oft unkonzentriert. Das bestrafte Bobadilla in der 71. Minute, als er nach einem Konter über die linke Angriffsseite in der Mitte ganz frei stand und Neuer mit der Hacke überwand. Augsburg gewann 1:0 (0:0), ist momentan Fünfter (46 Punkte) und bleibt damit im Rennen um die Europa League. Für den FC Bayern war es die vierte Pflichtspielniederlage in Serie - das gab es seit Oktober 1991 nicht mehr.

Augsburger Spieler jubeln (Foto: Lennart Preiss/Bongarts/Getty Images)
Der kleine FCA schlägt den großen FCBBild: L. Preiss/Bongarts/Getty Images

Enger Kampf um die Europa League

Ebenfalls ein heißer Anwärter auf einen Startplatz in der Europa League ist Borussia Dortmund. Die Dortmunder setzen sich gegen Hertha BSC mit 2:0 (1:0) durch. Den ersten Treffer der Partie erzielte Neven Subotic per Kopf nach einem Eckstoß (9.). Direkt nach der Pause erhöhte Erik Durm mit einem schönen Diagonalschuss ins lange Eck auf 2:0 (47.).

Bundesliga Dortmund gegen Berlin, Tor Subotic gegen Hertha BSC (Foto: Christof Koepsel/Bongarts/Getty Images)
Flanke, Kopfball, Tor - Subotic steht völlig frei und kann zum 1:0 des BVB gegen die Hertha einnickenBild: Koepsel/Bongarts/Getty Images

Und auch Werder Bremen bleibt in Schlagdistanz zu Rang sechs. Bei Hannover 96 holten die Bremer mit einem 1:1 (0:1) nach Rückstand noch einen Zähler und stehen punktgleich mit dem BVB (beide 43) auf Rang acht. Beim Führungstreffer der abstiegsbedrohten Hannoveraner wurde 96-Kapitän Lars Stindl durch eine Kopfballverlängerung zentral vor dem Tor frei gespielt und hatte keine Mühe, den Ball an Werder-Keeper Koen Casteels vorbei ins Netz zu schieben (21.). In der 2. Halbzeit bewies Zlatko Junuzovic seine Freistoßkünste. Er zirkelte den Ball unhaltbar für Ron-Robert Zieler zum 1:1 in den oberen Torwinkel (78.).

Aus dem Rennen um die Europa League verabschiedet hat sich dagegen 1899 Hoffenheim. Die TSG verlor ihr Spiel bei Eintracht Frankfurt mit 1:3 (0:3). Frankfurts Außenverteidiger Bastian Oczipka traf zunächst mit einem direkten Freistoß (18.). Dabei sah Hoffenheims Torhüter Oliver Baumann nicht gut aus, der einen Schritt in die Mitte machte und so seine Torwartecke freigab. Neun Minuten später startete Haris Seferovic aus nicht geahndeter Abseitsposition einen Alleingang aufs Hoffenheimer Tor und verwandelte aus vollem Lauf zum 2:0 (27.). In der 35. Minute verlängerte Timothy Chandler einen Eckball mit dem Kopf und erzielte so noch vor der Pause sogar das 3:0. Mit einem direkt verwandelten Freistoß verkürzte Kevin Volland den Rückstand kurz nach dem Seitenwechsel zwar auf 1:3 (51.), doch dabei blieb es bis zum Schluss. Mit dem Sieg hat Frankfurt auch rechnerisch den Klassenerhalt geschafft.

Lebenszeichen aus Stuttgart

Mit einer überzeugenden Leistung hat sich der Tabellenletzte VfB Stuttgart einen hochverdienten 2:0 (0:0)-Sieg gegen den FSV Mainz 05 erarbeitet. Die Stuttgarter waren von Anfang an die bestimmende Mannschaft, sie mussten aber lange warten, bis sie sich endlich über ein Tor freuen durften. Nachdem er in der 1. Halbzeit bereits die größte Chance für den VfB hatte, aber am Pfosten scheiterte, fasste sich Daniel Didavi in der 66. Minute ein Herz und schoss aus rund 30 Metern aufs Mainzer Tor. Der Ball flatterte und sprang im Fünf-Meter-Raum noch einmal auf. FSV-Torwart Loris Karius war davon so irritiert, dass er daneben griff. Das Leder sprang von seinen Fäusten an den Innenpfosten und von dort zum 1:0 ins Tor. Zehn Minuten vor dem Spielende machte Filip Kostic alles klar. Nachdem Martin Harnik sich zur Grundlinie durchgedribbelt und in die Mitte abgelegt hatte, rauschte Kostic heran und drosch den Ball zum 2:0-Endstand unter das Tordach. Stuttgart bleibt zwar trotz des Sieges Letzter, hat nun aber 30 Punkte auf dem Konto und ist damit in Schlagdistanz zu den anderen Abstiegskandidaten Hamburg (32), Freiburg, Hannover und Paderborn (alle 31).

Jubel der Stuttgarter Spieler (Foto: REUTERS/Ralph Orlowski)
Didavi (l.) war der Mann des SpielsBild: Reuters/R. Orlowski

Am Sonntag folgen die Partien SC Paderborn gegen VfL Wolfsburg (15:30 Uhr) und 1. FC Köln gegen Schalke 04 (17:30 Uhr). Bereits am Freitag trennten sich der Hamburger SV und der SC Freiburg in einem Abstiegsduell 1:1 (0:1).

Spannend war's am 32. Spieltag! Hier gibt es den Liveticker zum Nachlesen...