Gleichgestellt? Transgender in Indien
Garima-Greh -übersetzt „Haus der Würde“- ist ein von der indischen Regierung unterstützter Zufluchtsort für Transgender-Personen. Rudrani Chhetri hat dieses Heim gegründet. Es ist für viele Transmenschen ein Ort der Hoffnung geworden. Auch ihr eigener Weg war schwierig. Als Rudrani 18 Jahre alt war kämpfte sie mit ihrer Identität und dachte daran, sich umzubringen. Doch sie überwand ihre Krise und gründete dieses Heim, - damit die nächste Generation es leichter hat im Leben als sie.
Seit 2014 kennt Indien Transpersonen per Gesetz an
Ein bahnbrechendes Urteil des obersten indischen Gerichts aus dem Jahr 2014 erkannte Transidentität als "drittes Geschlecht" an und bestätigte die Grundrechte von Transmenschen. Seitdem gibt es einige fortschrittliche Maßnahmen, aber für viele hier geht der Kampf um Würde weiter. „Früher zwang ich mich, eine bestimmte Identität zu haben“, sagt Maiz, die sich als Transfrau definiert, „aber jetzt bin ich frei“.
Der Wandel kommt, aber er kommt langsam
Maiz erzählt von der Stigmatisierung in ihrer Heimat, - deshalb floh sie im Alter von 19 Jahren vor ihrer Familie. Maiz konnte in Garima Greh ein neues Zuhause finden und hofft, Jura zu studieren, --- um andere zu schützen, die ähnliches durchmachen. Es passiert ein Wandel - doch er kommt nur sehr langsam. Zum Beispiel beim größten queeren Literaturfestival Südasiens. Es würdigt auch die Stimmen und Geschichten von Menschen aus der LGBTQ-plus-Gemeinschaft.
Oder ein Luxus-Hotel in Neu-Delhi: hier sind viele Angehörige der LGBTQ-Gemeinschaft in sichtbaren Positionen des Hotels beschäftig. Darunter Mohul Sharma, der sich als Transmann identifiziert und als Kind gemobbt wurde. In diesem Hotel, sagt Mohul, werde er behandelt wie ein normaler Mensch.
Doch künftig wird noch viel mehr passieren müssen - der Wandel muss in Familien, Schulen und der gesamten Gesellschaft stattfinden.