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Journalisten und Machthaber sind Gegner

1. Juli 2014

„Die richtige Beziehung zwischen Journalisten und denen, die Macht ausüben, ist die einer Gegnerschaft“. Das sagte der US-amerikanische Journalist Glenn Greenwald auf dem Global Media Forum der Deutschen Welle.

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Glenn Greenwald
Glenn GreenwaldBild: picture-alliance/dpa

Greenwald, der durch die Veröffentlichung von Dokumenten des ehemaligen NSA-Mitarbeiters Edward Snwoden bekannt wurde, richtete sich in einer Videobotschaft an die Teilnehmer der Medienkonferenz der Deutschen Welle. Bis Mittwoch geht es im World Conference Center um das Thema „Von Information zu Partizipation – Herausforderungen für die Medien“.

Greenwald sagte, die Rolle der Journalisten bestehe darin, „investigative Kontrolle auszuüben und denjenigen, die über die Macht verfügen, Grenzen zu setzen“. Beide Seiten verfolgten jeweils „unterschiedliche Ziele aus unterschiedlichen Perspektiven“.
Der Snowden-Vertraute sprach in diesem Zusammenhang von einem „außerordentlich engen Verhältnis zwischen amerikanischen Medienunternehmen und der US-Regierung“, das seit den Anschlägen vom 11. September noch intensiver geworden sei. Diese Tendenz gelte inzwischen für den gesamten Westen, so Greenwald.

„Freie Presse in Gefahr gebracht“

Bisher sei der Gefährdung der freien Presse durch die Überwachung des Staates „relativ wenig Aufmerksamkeit“ geschenkt worden. „Wenn eine Regierung gewaltige Mengen an Metadaten sammelt – Milliarden Telefonate und E-Mails jeden Tag – und daher jeden kennt, der mit jemand anderem kommuniziert, wird es für Informanten, die sich an Journalisten wenden, sehr schwierig – wenn nicht unmöglich – zu glauben, dass sie das tun können, ohne ausfindig gemacht zu werden. Das hat die freie Presse in Gefahr gebracht“, sagte Greenwald.

Durch die Enthüllungen sei eine „wichtige Debatte über den Journalismus“ ausgelöst worden, nachdem zuvor vor allem über Folgen für die Privatsphäre und über Gefahren für die Demokratie diskutiert worden sei, so Greenwald. Die Enthüllungen hätten weltweit „tiefgreifende Auswirkungen“ darauf, wie Medien und Öffentlichkeit den Journalistenberuf in Zukunft verstehen würden.

Überwachung als langfristiger Begleiter

Es werde im Journalismus „viele Reformen“ geben, so Greenwald. Eine der wichtigsten Erkenntnisse sei, „dass wir Journalisten jetzt um die Notwendigkeit wissen, technische Möglichkeiten zu nutzen, um die Vertraulichkeit unserer Kommunikation zu schützen – insbesondere die unserer Quellen“. Er zeigte sich überzeugt, dass „wir den Journalismus und die Recherche neu beleben können“. Allerdings werde die allgegenwärtige Überwachung durch den Staat „für ziemlich lange Zeit zu uns gehören“, sagte Greenwald auf dem Global Media Forum der Deutschen Welle.
Mitveranstalter und Partner

Partner des Global Media Forum 2014 sind unter anderem Amnesty International, Deutsche Telekom, Grimme-Institut, Nato, United Nations, Vodafone Institute for Society and Communications und Voices of Africa.

Mitveranstalter ist die Stiftung Internationale Begegnung der Sparkasse in Bonn. Unterstützt wird die Konferenz zudem vom Auswärtigen Amt, dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und der Stadt Bonn. Kooperationspartner ist The Right Livelihood College Campus Bonn.

1. Juli 2014
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- Mehr zum Global Media Forum:
www.dw.de/gmf (deutsch) und www.dw-gmf.de (englisch)

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