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Die Verwandlung

Klaus Esterluß16. April 2015

Johannes Stötter zeichnet nicht nur auf Papier, sondern auf Menschen. Zusammengesetzt werden die Modelle dann Frösche, Papageien und Chamäleons. Dabei verschwindet der Mensch, und das Tier tritt in den Vordergrund.

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Bild des Bodypainters Johannes Stötter
Bild: Johannes Stötter

Die Tiere, die sich aus Menschen zusammensetzen, ist das eine Serie, wo hat die Idee ihren Ursprung?

Das erste Tier dieser Serie, zu der auch der Papagei und das Chamäleon gehören, war der Frosch. Und dass ich auf den gekommen bin, ist eigentlich purer Zufall gewesen. Ich habe mir Fotos angesehen, von einer früheren Arbeit. Und etwas daran, eine Pose, hat mich an Froschschenkel erinnert. Und dann ging es sehr schnell, eine erste Skizze des Froschs, nach zehn Minuten, dann eine größere, detaillierte und dann auch schon die Arbeit mit den Models.

Wie sieht der zeitliche Ablauf konkret aus, von der ersten Skizze bis zum fertigen Foto?

Eine kleine Skizze geht sehr schnell, an einer größeren mit sehr viel mehr Details sitze ich dann schon mal mehrere Tage. Das Proben der Pose mit den Models dauert ungefähr eine bis anderthalb Stunden. Und die Aktion selbst, also das Aufbringen der Farbe, das hat beim Frosch etwa 5 Stunden gedauert. Das Chamäleon hat sechs Stunden gedauert und der Papagei vier.

Sie stellen das Tier über Menschen dar, die man als Betrachter nicht sofort sieht. Gibt es dahinter eine Botschaft?

Ich habe natürlich gehofft, dass der Frosch am Ende wie ein Frosch aussieht. Und dass man die Leute nicht sofort sieht. Dass es so gelingt, habe ich allerdings nicht erwartet. Der Überraschungseffekt wirkt einfach.

Warum Tiere, welche Rolle spielen die für Sie?

Mit Tieren habe ich mich schon als Kind beschäftigt. Und weil ich auch immer schon Künstler sein wollte, habe ich sehr oft Tiere gezeichnet. Ich kannte viele Tiere, hatte viele Bücher über Tiere. Im Endeffekt ist das natürlich von Vorteil für meine Arbeit heute. Ich kenne mich mit der Anatomie von Tieren ganz gut aus.

Brauchen die Tiere bestimmte Voraussetzungen, um als Vorlage geeignet zu sein?

Ein Tier mit Fell ist natürlich komplizierter. Also eignen sich etwa Frosch und Chamäleon wesentlich besser, ihre Haut ist glatt und den Menschen darum schon ähnlicher. Und auch in der Form, in der Kontur sind Ähnlichkeiten vorhanden.
Als ich mit dem Frosch fertig war und ich gesehen habe, wie erfolgreich das ganze wurde, habe ich versucht, weitere Tiere zu finden, die sich eignen. Nicht jede Idee lässt sich umsetzen, aber das nächste, das geklappt hat, war der Papagei. Dann kam das Chamäleon. Es gibt noch weitere, aber die kennt noch niemand. Ich muss erst noch sehen, wie sich alles entwickelt, ich will auch den Überraschungseffekt ausnutzen.

Wie sehr müssen eigentlich die Models bei so einer Sitzung leiden?

Die Models müssen die Pose nicht die ganze Zeit über einhalten. Das wäre auch gar nicht möglich. Am Anfang einer Sitzung geht es darum, die wichtigsten Linien zu zeichnen, dann wird grundiert. Und ab dann können die Modelle immer wieder auch aufstehen und Pause machen. Ich arbeite auch nicht immer an allen gleichzeitig, manchmal auch nur an einer Person.

Vielen Dank für das Gespräch.