Google und Facebook führen Impfpflicht ein
29. Juli 2021Vor einer Rückkehr in die US-Büros müssen sich alle Mitarbeiter der Internetkonzerne Google und Facebook gegen das Coronavirus impfen lassen. Das teilten die Unternehmen unabhängig voneinander mit. Gleichzeitig verlängerten beide - wegen der sich stark ausbreitenden Delta-Variante - ihr Homeoffice-Angebot.
Impfpflicht soll später auch außerhalb der USA gelten
"Jeder, der zum Arbeiten auf unseren Campus kommt, muss geimpft sein", machte Google-Firmenchef Sundar Pichai in einem Blog-Eintrag deutlich. "Wir werden diese Regelung in den kommenden Wochen in den Vereinigten Staaten einführen und in den kommenden Monaten auf andere Regionen ausweiten", erklärte er. Außerhalb der USA würden die Bestimmungen an die jeweiligen Corona-Regelungen der einzelnen Länder und die Verfügbarkeit der Impfstoffe angepasst.
In einer E-Mail an die mehr als 130.000 Beschäftigten schrieb der Google-CEO, sie könnten voraussichtlich vom 18. Oktober an wieder in ihre Büros zurückkehren. Ursprünglich hatte das Unternehmen hierfür den 1. September angepeilt. Google hatte seinen Mitarbeitern im vergangenen Jahr schon früh die Möglichkeit eingeräumt, von zu Hause aus zu arbeiten.
Bei Facebook teilte Personalchefin Lori Goler mit, die Umsetzung der Impfpflicht für Mitarbeiter in den US-Büros werde von "örtlichen Bedingungen und Vorschriften" abhängen. Es werde auch eine Vorgehensweise geben für jene, die aus medizinischen oder anderen Gründen nicht geimpft werden könnten. Das Unternehmen prüft zudem, wie mit Standorten außerhalb der USA umgegangen werden soll.
Facebook plant, seine Büros im September mit einer Kapazität von 50 Prozent wieder zu belegen. Ab Oktober soll dann offiziell aus dem Büro gearbeitet werden.
Impfpflicht auch für Angestellte in New York
Angesichts der stagnierenden Impfbereitschaft der US-Bürger hatten zuvor bereits die Bundesstaaten New York und Kalifornien sowie mehrere Städte eine Impfpflicht für Angestellte angekündigt. Im Staat New York müssen ab September alle Mitarbeiter des staatlichen Gesundheitswesens mit Publikumskontakt gegen das Coronavirus geimpft sein, wie Gouverneur Andrew Cuomo erläuterte. Alle anderen Angestellten des Bundesstaates müssen ab dem 6. September einen Impfnachweis vorlegen oder sich wöchentlich testen lassen.
Das US-Veteranenministerium hatte am Montag als erste Bundesbehörde eine Corona-Impfpflicht für alle Beschäftigten des Gesundheitswesens angekündigt. US-Präsident Joe Biden erklärte am Dienstag, eine Impfpflicht für die mehr als zwei Millionen Bundesangestellten werde in Erwägung gezogen.
Nach Angaben der US-Bundesbehörde EEOC (Equal Employment Opportunity Commission), die für die Durchsetzung der Antidiskriminierungsgesetze am Arbeitsplatz zuständig ist, können Arbeitgeber von ihren Mitarbeitern den Nachweis einer Impfung gegen COVID-19 verlangen. Ausnahmen bildeten medizinische oder religiöse Gründe.
In den USA sind gut 49 Prozent der rund 330 Millionen Bürger vollständig geimpft. Trotz unterschiedlichster Anreize und Werbekampagnen nahm die Bereitschaft zuletzt merklich ab, sich ein Vakzin verabreichen zu lassen.
se/mak (dpa, ap, afp, rtr)