Thomaskantor ins Amt eingeführt
20. August 2016Bei einem Festakt übertrug Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD, links im Bild) dem 64-Jährigen Gotthold Schwarz (rechts im Bild) das Amt des Leipziger Thomaskantors. Jung würdigte Schwarz als einen herausragenden Sänger und Dirigenten, der stets "den authentischen Umgang mit Stimmen und Klängen im Dienst des jeweiligen Werkes" suche.
Schwarz bedankte sich für das Vertrauen. Er werde die Arbeit mit dem weltberühmten Thomanerchor "mit großer Freude, mit Engagement und der gebotenen Demut und Bescheidenheit fortsetzen", sagte er. An die jungen Sänger des Chores gerichtet fügte er hinzu: "Unser Singen und Musizieren soll geprägt von unserer Gemeinschaft sein, zum Erlebnis für die Hörer werden und Gott zur Ehre dienen."
Ein altbekanntes Gesicht
Der 1952 in Zwickau geborene Schwarz war 1979 zum Stimmbildner des Thomanerchors berufen worden. Im Februar 2015 übernahm er die Interimsleitung des Chores, nachdem der langjährige Kantor Georg Christoph Biller krankheitsbedingt seinen Rücktritt erklärt hatte.
Für die Suche nach einem Nachfolger für Biller hatte die Stadt eine Kommission einberufen und vier Kandidaten zu Probewochen nach Leipzig eingeladen. Da aber keiner das Gremium überzeugen konnte, wurde das Verfahren beendet und Schwarz berufen. Oberbürgermeister Burkhard Jung sagte bei der Feierstunde: "Wir haben den Besten gefunden. Und anders als damals bei Bach wissen wir das heute schon". Denn Bach galt seinerzeit nicht als erste Wahl für das Amt.
Schwarz ist der 17. Thomaskantor nach dem Komponisten Johann Sebastian Bach (1685-1750), der das Amt 27 Jahre innehatte. Seit der Reformation vor rund 500 Jahren wird der Thomaskantor von der Stadt Leipzig angestellt, in Absprache mit der evangelischen Kirchengemeinde St. Thomas. Der Vertrag von Gotthold Schwarz läuft über fünf Jahre.
ust/hf (dpa, epd, DW)