Grünes Licht für Plasma-Therapie in den USA
24. August 2020Bei der sogenannten Immunplasma-Therapie bekommen Patienten Plasma von Menschen, die nach einer natürlichen Infektion Antikörper gebildet hatten. Plasma wird seit über 100 Jahren genutzt und gilt als sicher für Patienten. Bislang noch unklar ist aber, wie wirksam Plasma tatsächlich ist, um die COVID-Sterblichkeitsrate zu senken.
Neu ist das Verfahren nicht
US-Präsident Donald Trump feierte die Notfallgenehmigung der Lebens- und Arzneimittelbehörde (FDA) für Plasma als "sehr historischen Durchbruch", obwohl die Behandlungsmethode in den USA bereits weit verbreitet ist. Im Rahmen einer klinischen Sondergenehmigung haben bereits rund 70.000 Menschen Plasma erhalten, wie das in der Technologie führende Krankenhaus, die Mayo Clinic, auf seiner Webseite erklärt. Die Notfallgenehmigung entspricht zudem keiner formellen Zulassung, für die wesentlich höhere Hürden gelten. Zudem ist das Plasma-Angebot begrenzt, da es nur aus den Blutspenden Genesener gewonnen werden kann.
Die Idee hinter der Plasma-Behandlung ist vergleichsweise simpel: Weil es noch keinen Impfstoff gibt, der die Bildung von Antikörpern gegen SARS-CoV-2 anregt, verabreicht man Patienten Antikörper von Menschen, die diese nach einer natürlichen Infektion gebildet haben. Zu dem Verfahren laufen weltweit Studien, auch in Deutschland.
US-Präsident Trump hatte den Mitarbeitern der FDA-Arzneimittelbehörde zuletzt vorgeworfen, die Entwicklung eines Corona-Impfstoffes oder -Medikaments bewusst zu verzögern. Es gebe bei der FDA Beamte, die ihm feindlich gesonnen seien. Sie würden es den Pharmakonzernen schwer machen, Probanden für Medikamente und Impfstoffe zu finden, schrieb Trump auf Twitter.
haz/cw (rtr, dpa, afp)