Greipel gewinnt die 2. Etappe
5. Juli 2015Radprofi Andre Greipel hat die zweite Etappe der Tour de France gewonnen. Der 32-Jährige vom Team Lotto-Soudal setzte sich nach 166 Kilometer von Utrecht zur niederländischen Nordseeinsel Neeltje Jans im Sprint hauchdünn vor Peter Sagan aus der Slowakei durch und sicherte sich seinen insgesamt siebten Tour-Tagessieg. Der Schweizer Fabian Cancellara vom Team Trek übernahm mit Platz drei das Gelbe Trikot vor Tony Martin (Etixx-Quick Step), der Neunter wurde.
Cancellara profitierte von einer Zeitgutschrift von vier Sekunden, Martin ging hier leer aus. "Die Enttäuschung ist sehr groß. Dass Cancellara Dritter wird, ist sehr schade für mich", sagte Martin nach dem Rennen im ARD-Fernsehen. Sein Rückstand auf den Schweizer beträgt jetzt drei Sekunden. Und der Blick ist nach vorne gerichtet: "Wir haben diese Etappe mit unserem Team grandios gemeistert, waren stark vertreten und haben unsere Chance genutzt. Ich gebe mir mindestens noch sieben Tage, um hier um das Gelbe Trikot zu kämpfen."
Windkante spaltet das Feld
Einen ersten Dämpfer mussten zwei der vier Topfavoriten einstecken: Vorjahressieger Vincenzo Nibali, dessen Astana-Team gleich zum Auftakt wegen des zu niedrigen Cortisol-Wertes von Lars Boom negativ aufgefallen war, und der kolumbianische Kletterspezialist Nairo Quintana verloren bei dem Windkantenrennen jeweils 1:28 Minuten auf die Spitzengruppe. Dagegen erreichten 2013-Champion Christopher Froome und Girosieger Alberto Contador das Ziel zusammen mit Martin. Von einer langweiligen Flachetappe konnte keine Rede sein. Dafür hatte schon der Wetterumschwung in den Niederlanden gesorgt. Wind und Regen machten die Verhältnisse unberechenbar.
Greipel sicherte sich durch seinen Sieg das Grüne Trikot des Punktbesten. "Einen großen Dank an meine Mannschaft", sagte er erschöpft, aber glücklich im Ziel, "Tony Gallopin und Marcel Sieberg haben großartig gearbeitet. Es war schwer mit den Seitenwinden und dem Regen". 50 Kilometer vor dem Ziel habe die entscheidende Phase begonnen, "da haben wir vorne am Horn gezogen das Feld gesplittet. Am Ende war ich dann in einer guten Position", erklärte Greipel mit einem Lächeln.
Die dritte Etappe findet am Montag auf belgischem Terrain statt. Über 157 Kilometer geht es von Antwerpen nach Huy, wo der Schlussanstieg mit durchschnittlich 9,6 Prozent Steigung wartet.