Der Brexit hat schon jetzt konkrete Folgen. Weil Großbritannien im Frühjahr 2019 aus der Europäischen Union ausscheidet, müssen zwei nicht unbedeutende EU-Behörden den Standort London verlassen und aufs Festland umziehen: die Arzneimittelagentur EMA und die Bankenaufsicht EBA. Gemeinsam haben sie rund 1.100 Mitarbeiter, außerdem ziehen sie viele Geschäftsreisende und Konferenzteilnehmer an. Kein Wunder also, dass sich zahlreiche Städte als neue Heimat beworben hatten. Gestern fiel die Entscheidung – in einem ungewöhnlichen Verfahren, das ein wenig an den European Song Contest erinnerte.
Geringe Chancen für Uniper
Der Düsseldorfer Energiekonzern Uniper ist noch sehr jung, doch er kämpft schon ums Überleben. Entstanden ist Uniper im vergangenen Jahr, als sich der Energiekonzern Eon aufspaltete. Das Geschäft mit Kohle-, Gas- und Wasserkraftwerken wurde an Uniper ausgelagert und an die Börse gebracht, Eon behielt ein großes Aktienpaket. Nun hat der finnische Energieversorger Fortum ein Auge auf Uniper geworfen, vor zwei Wochen legten die Finnen ein konkretes Übernahmeangebot vor. Das Uniper Management würde das gerne verhindern - ahnt aber wohl, dass es wenig Chancen hat.
Weniger Geoblocking in der EU
Online-Shopper kennen das: die Ware, die ich suche, wird auf einer Website im Ausland billiger angeboten als zu Hause – doch die Webseite weigert sich, meine Bestellung aufzunehmen, weil ich in einem anderen Land bin. Ab der zweiten Jahreshälfte 2018 soll nun Schluss sein mit dem sogenannten Geoblocking, so will es die EU-Kommission. Grenzenloses EU-weites Online-Shoppen und Filmegucken also? Naja, nicht ganz.
Fische fangen mit Strom
Fischen kann man nicht nur mit Angeln und Netzen, sondern auch mit Strom. Beim sogenannten Electric Pulse Fishing werden Seezungen, Schollen und andere Plattfische mit Strom zu Tode geschockt und dann eingesammelt. In Europa ist diese Praxis eigentlich verboten, doch es gibt Ausnahmen. Und bald könnte sie sogar völlig legal werden.
Redakteur am Mikrofon: Andreas Becker
Technik: Sophie Weber