Ruf nach neuem Brexit-Referendum wird lauter
16. September 2018Die Forderung nach einem weiteren Referendum über den geplanten Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union erhält prominente Unterstützung. Der Bürgermeister der Hauptstadt London, Sadiq Khan (Artikelbild), schloss sich in einem Gastbeitrag für den "Observer" der Bewegung für eine neuerliche Abstimmung an. Die Konsequenzen für Arbeitsplätze, die Wirtschaftsentwicklung und den Lebensstandard der Briten seien zu groß, als dass eine Brexit-Entscheidung ohne neuerliche Befragung der Bevölkerung getroffen werden könne, schrieb Khan. Daher müsse es sowohl über ein Brexit-Abkommen als auch für den Fall ein Referendum geben, dass kein Abkommen zustande komme und ein ungeregelter Austritt aus der EU drohe, forderte Khan.
Das Finanzzentrum London dürfte von den Folgen eines Brexits besonders stark betroffen sein. Einer vor kurzem veröffentlichten Umfrage zufolge hat New York die britische Metropole als weltweit attraktivstes Finanzzentrum bereits überholt.
Theresa May ist irritiert
Großbritannien will Ende März 2019 der Europäische Union den Rücken kehren. Seit der Brexit-Entscheidung haben viele Banken Jobs aus London verlagert. Damit wollen sie erreichen, dass sie weiterhin wichtige Dienstleistungen für EU-Kunden erbringen können und den Zugang zum EU-Finanzmarkt nicht verlieren.
Unterdessen hat sich Premierministerin Theresa May irritiert über die anhaltenden Spekulationen zu ihrer politischen Zukunft geäußert. Sie sorge sich um die Zukunft des Landes, aber nicht um ihre eigene, erklärte die konservative Politikerin in einem Interview mit der BBC. Innerhalb der konservativen Partei Großbritanniens gelten die Gegner der Mitgliedschaft in der EU als besonders stark.
ml/cgn (dpa, rtr)