Großkundgebungen und Krawalle
21. Juni 2002Am Rande des G8-Gipfels in Birmingham vom 15. bis 17. Mai 1998 demonstrierten rund 50.000 Menschen für eine Entschuldung der armen Länder. Organisiert wurden die Proteste von "Jubilee 2000", einer Koalition britischer Entwicklungshilfe- und Wohltätigkeitsgruppen. Ein Jahr später fand Anfang Juni in Köln ein Doppelgipfel der Europäischen Union und der G8 statt. Rund 40.000 Demonstranten folgten den Aufrufen des linken "Aktionsbündnis Köln ´99" und christlicher Organisationen - die Demos verliefen allesamt friedlich.
Showdown in Seattle
Ganz anders im November desselben Jahres in Seattle: Die Konferenz der Welthandelsorganisation WTO wurde mit 50.000 Demonstranten aus Gewerkschaften, Umweltschutz- und Bürgerrechtsgruppen konfrontiert. Nach schweren Ausschreitungen wurde über die Stadt der Ausnahmezustand verhängt. 16. bis 18. April 2000 in Washington: Die Frühjahrstagung von Internationalem Währungsfonds und Weltbank wurde von rund 20.000 überwiegend friedlichen Demonstranten begleitet.
Anlässlich der Jahrestagung dieser beiden Institutionen im September 2000 in Prag kommen zwar nur 9.000 Demonstranten zusammen, aber es gibt schwere Zusammenstöße mit zahlreichen Festnahmen. Dezember 2000, EU-Gipfel in Nizza: Der zunächst friedliche Protest von rund 4.000 Demonstranten endet in einem Straßenkampf um das Kongresszentrum.
In Genua stirbt ein Demonstrant
Januar 2001, Davos, Schweiz: 31. Weltwirtschaftsforum. Mit massivem Polizeieinsatz wird verhindert, dass rund 1.300 Demonstranten den Konferenzort lahm legen. 15. und 16. Juni 2001 in Göteborg, Schweden: EU-Gipfel mit über 20.000 friedlichen Demonstranten. Aber: Rund 700 Randalierer verwandeln die Innenstadt in ein Schlachtfeld. 1. bis. 3. Juli in Salzburg, Österreich: Weltwirtschaftsforum Osteuropa. Nach friedlicher Großkundgebung randalieren rund 300 gewalttätige Demonstranten.
21. und 22. Juli 2001: G8-Gipfel in Genua, Italien. DW-Reporter Wolf-Dieter Michaeli berichtet: "Der Tod eines Demonstranten, die teilweise brutalen Auseinandersetzungen der Randalierer mit der Polizei, brennende Autos und Cafehausstühle - das alles hat in diesem Jahr das Treffen der acht Staats- und Regierungschefs stärker geprägt als die inhaltliche Ergebnisse."