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Schlag gegen Hells Angels

23. Juli 2013

Die spanische Polizei hat auf der Insel Mallorca über 30 Wohnungen und Lokale durchsucht: 25 Hells-Angels-Mitglieder wurden festgenommen. Die meisten von ihnen stammen aus Deutschland.

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Hells Angels (Foto: "picture-alliance/dpa")
Bild: picture-alliance/dpa

Geldwäsche, Drogenhandel, Erpressung, Zuhälterei, Betrug und Urkundenfälschung - die Hells Angels sind in verschiedenen kriminellen Bereichen aktiv. Jetzt hatte die spanische Polizei ausreichend Hinweise, um auf der Urlauberinsel Mallorca eine Großrazzia zu veranstalten. Die Sicherheitskräfte auf den Balearen bekamen Unterstützung von Polizeibeamten aus mehreren deutschen Bundesländern.

Zwei Ermittler des Landeskriminalamtes Niedersachsen waren dabei. Auch Europol sowie die niederländische und österreichische Polizei hatten sich an dem Coup beteiligt. Unter den Festgenommenen ist auch der "internationale Chef dieser Bande", sagte der spanische Innenminister Jorge Fernández Diaz. Konkret geht es um Frank Hanebuth, der bis zum vergangenen Jahr Präsident der Hells Angels in Hannover war. 2012 haben die Rocker ihren mächtigen Ortsclub aufgelöst und kamen damit einem Verbot zuvor. Aber verschwunden sind sie deshalb nicht.

Neue Clubs gegründet

Die Hells Angels haben sich an anderen Orten in Norddeutschland neu formiert, zum Beispiel in den Regionen Wilhelmshaven, Wolfsburg, Helmstedt/Magdeburg und Göttingen. Nun muss sich die dortige Polizei mit dem häufig provokanten Auftreten der Rocker beschäftigen, während in Hannover das Rotlichtviertel Steintor ruhiger geworden ist. Dort hatten sich die Hells Angels als jahrelang selbst ernannte Ordnungmacht präsentiert. Einige Hells Angels aus Hannover tauchten kurze Zeit später im Ortsverein Mallorca auf, wo sie ihre kriminellen Geschäfte und ihre gewaltsamen Auseinandersetzungen mit anderen Rockern fortsetzten.

Hells Angels-Chef Frank Hanebuth (Foto: dpa)
Hells Angels-Chef Frank HanebuthBild: picture-alliance/dpa

Hells Angels stark geschwächt

Die spanische Polizei spricht von einem "schweren Schlag" gegen die Rockervereinigung. Ein besonders großer Erfolg sei es, dass ihr der frühere Chef der Hells Angels, Frank Hanebuth, ins Netz gegangen ist. Der 48-jährige gab bis letztes Jahr den Ton an bei den Hannoveraner Hells Angels. Doch dann geriet er ins Visier der Sicherheitskräfte. Im Mai 2012 hatte die Eliteeinheit GSG 9 seine Villa im Norden Hannovers gestürmt. Die Ermittler vermuteten, der Rocker habe einen Mord in Auftrag gegeben.

Sie suchten nach einer angeblich in einer Lagerhalle einbetonierten Leiche, konnten jedoch nichts finden. Deshalb wurden die Ermittlungen gegen Hanebuth wieder eingestellt.

cd/sc (dpa, afp)