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Grundsteinlegung für Stuttgart 21

16. September 2016

Sechs Jahre nach Baubeginn wird nun das Fundament für den umstrittenen Tiefbahnhof "Stuttgart 21" gegossen. Die feierliche Zeremonie fand ohne lokale Polit-Prominenz statt, stattdessen wurde sie von Protesten begleitet.

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Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn AG, Rüdiger Grube (r), und der Architekt Christoph Ingenhoven posieren nach der Grundsteinlegung für den neuen Hauptbahnhof im Rahmen des Bahnprojekts Stuttgart 21 in Stuttgart (Baden-Württemberg) für die Fotografen. (Foto: picture-alliance/dpa/M. Murat)
Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn AG, Rüdiger Grube (r), und der Architekt Christoph IngenhovenBild: picture-alliance/dpa/M. Murat

Es sei ein "großes Geschenk" an die baden-württembergische Landeshauptstadt, hat Bahnchef Rüdiger Grube das Milliarden-Bahnprojekt Stuttgart 21 bezeichnet. Durch die Tieferlegung des Bahnhofs samt Gleisen erhalte die Schwabenmetropole zusätzliche Flächen, sagte er in Stuttgart zur Grundsteinlegung für das umstrittene Projekt. Am Rande gab es Pfiffe und Proteste von Gegnern des Vorhabens.

Grube erklärte, er habe sieben Jahre auf diesen Moment gewartet. "Das ist ein deutliches Zeichen, dass das Projekt unumkehrbar ist", sagte er. Stuttgart 21 ist wegen hoher Kosten und massiver Eingriffe in die Infrastruktur umstritten. Wenn Stuttgart 21 fertig sei, werde es viele Bahnfahrer begeistern, meinte Grube mit Blick auf die starken Behinderungen durch die Bauarbeiten. "Millionen Fahrgäste werden von kürzeren Reisezeiten, neuen Direktverbindungen und erweiterten Angeboten profitieren - und die ganze Stadt von 100 Hektar Stadtentwicklungsfläche mitten im Zentrum."

"Europa hat sich an uns vorbeientwickelt"

Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn, Rüdiger Grube, spricht am 16.09.2016 bei der Grundsteinlegung für den neuen Hauptbahnhof im Rahmen des Bahnprojekts Stuttgart 21 in Stuttgart (Baden-Württemberg) mit Journalisten. (Foto: picture-alliance/dpa/M. Murat)
Bahnchef Grube: "Das Projekt ist unumkehrbar"Bild: picture-alliance/dpa/M. Murat

Der neue Bahnhof von Stararchitekt Christoph Ingenhoven ist Kern der Neuordnung des Bahnknotens Stuttgart. Das umstrittene Milliardenprojekt bringt die Stadt aus Sicht des Tiefbahnhof-Architekten Christoph Ingenhoven auf die europäische Landkarte zurück. "Europa hat sich an uns vorbeientwickelt", mahnte Ingenhoven am Freitag bei der Grundsteinlegung für den Tiefbahnhof als Herzstück des Projekts. Ingenhoven hatte 1997 den Architektenwettbewerb um den neuen Stuttgarter Hauptbahnhof gewonnen. Der Bau symbolisiere für ihn den Wechsel von der alten zur neuen Bahn. Zudem überwinde Stuttgart seinen Ruf als eine allein auf das Auto ausgerichtete Stadt. "Dieses Projekt ist stadtgerecht", betonte Ingenhoven. Er empfinde an diesem tollen Tag Befriedigung und Freude. Die Feierlichkeiten fanden ohne Ministerpräsident Winfried Kretschmann sowie Oberbürgermeister Fritz Kuhn statt. Die beiden Grünen-Politiker hatten aus terminlichen Gründen abgesagt. Das Projekt steht bei den Grünen in der Kritik.

Kosten für Stuttgart 21 steigen

Ende 2021 soll die unterirdische Durchgangsstation in Betrieb gehen. Startschuss für den Baubeginn war bereits im Februar 2010. In einer Rahmenvereinbarung von Bahn, Bund, Land und Stadt waren 1995 rund fünf Milliarden Mark (knapp 2,6 Mrd Euro) vorgesehen. Inzwischen hat die Bauherrin Deutsche Bahn den Finanzrahmen auf bis zu 6,5 Milliarden Euro erweitert. Kürzlich gelangten Prüfberichte an die Öffentlichkeit, nach denen das Vorhaben bis zu zehn Milliarden Euro kosten könnte.

pab/djo (afp, dpa)