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Größter Treffer steht noch bevor

Miriam Beiseler29. April 2004

Neben dem geplanten Börsengang von Google steht nun auch der neue E-Mail Service der Suchmaschine in den Schlagzeilen. "Gmail" wird in Deutschland jetzt von oberster Stelle gecheckt.

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Schießt die weltweit führende Suchmaschine über das Ziel hinaus?Bild: Google

Nach Angaben der US-Wirtschaftszeitung "Wall Street Journal" will Google Inc. noch vor Beginn des Monats Mai seinen Börsengang ankündigen. In der Online-Ausgabe der Publikation hieß es weiter, dass für die Vorbereitungen des Börsengangs die Investmentfirmen Credit Suisse First Boston und Morgan Stanley beauftragt wurden. Das "Wall Street Journal" beruft sich dabei auf unternehmerische Kreise.

Google selbst hält sich zum Börsengang bedeckt: Stefan Keuchel, Pressesprecher von Google in Hamburg, kommentiert den Börsengang wie folgt: "Alles, was Sie zur Zeit in den Medien lesen, sind reine Spekulationen. Wir nehmen dazu keine Stellung."

Hoher Börsenwert

Der erwartete Börsengang von Google wäre der größte eines Internetunternehmens. Branchenkenner schätzen den Börsenwert von Google auf bis zu 25 Milliarden US-Dollar.

Neben der Ankündigung des Börsengangs ist noch ein zweites Thema im Fokus der Medien: Der neue Service "Google Mail", kurz "Gmail" genannt.

Thema Datenschutz

Google kündigte am 1. April 2004 den neuen Service an. Gmail befindet sich zur Zeit noch in der Testphase. Dem User soll passend zum Inhalt seiner Mail Werbung präsentiert werden. Grundlage ist Googles spezielle Suchmaschinentechnik, die schon jetzt auf vielen Webseiten für zielgruppengenaue Werbung sorgt. (Siehe auch Artikel unten "Ein Gigabyte von Google")

Nach deutschem Recht verstößt die geplante Technik jedoch gegen das Fernmeldegeheimnis. Darin ist festgeschrieben, dass unter anderem Telefonate, Faxe und E-Mails streng vertraulich sind. Gmail dagegen würde den Inhalt jeder Mail registrieren, um dann passende Werbeeinträge finden zu können.

Interview

DW-WORLD sprach mit der Sprecherin des Bundesbeauftragten für den Datenschutz, Ira von Wahl, über den neuen Gmail-Service von Google.

DW-WORLD: Wie stehen Sie zu dem Verhalten, dass Google bei seinem neuen Gmail-Service Benutzer-E-Mails nach Schlagworten durchsucht und an geeigneten Stellen kontextbezogene Werbung einblendet?

Ira von Wahl: Meines Wissens wird dieser neue Service in Deutschland bisher nicht angeboten. Wir stehen aber mit Google in Kontakt und haben um eine genaue Darstellung dieses neuen Produkts gebeten, um den Dienst datenschutzrechtlich beurteilen zu können.

Wenn Gmail in Deutschland an den Start ginge, verstöße das gegen datenschutzrechtliche Richtlinien?

Ja, bei einer Filterung der E-Mails läge ein Verstoß gegen das Fernmeldegeheimnis vor. Von besonderem Interesse ist dabei die Frage, ob auch eingehende E-Mails durchsucht werden.

Gibt es noch andere Aspekte, die gegen Gmail sprechen?

Falls es zutreffen sollte, dass Google die E-Mails für unbegrenzte Zeit speichern will, wäre auch dies natürlich ein problematischer Aspekt.