Grütters will Filmfrauen stärken
31. Januar 2015Grütters reagierte damit auf das Engagement der Initiative "Pro Quote Regie", die erreichen will, dass bis 2017 30 Prozent der Regieaufträge und Fördermittel an Frauen vergeben werden; bisher sind es nur 15 Prozent. "Die bereits vorliegenden Zahlen aus dem Regiebereich sprechen eine eindeutige Sprache: Frauen sind hier deutlich unterrepräsentiert, da muss sich etwas tun!", sagte die CDU-Politikerin der Nachrichtenagentur dpa.
Gegenüber dem Nachrichtenmagazin "FOCUS" regte Grütters zudem an, bei der anstehenden Studie auch Autorinnen, Produzentinnen und andere Kreative zu berücksichtigen. Bei der Besetzung der Fördergremien in ihrem eigenen Haus bestünde zuletzt annähernd Geschlechterparität, so die Minsterin. "Auch bei den geförderten Projekten sind wir auf einem guten Weg dahin."
Verstärkte Integration erwünscht
Bisher gibt es nur für den Regiebereich Zahlen darüber, wie viele Frauen dort tätig sind. Andere Bereiche der Film- und Kulturbranche wurden bisher nicht ausreichend untersucht. Die Studie solle das jetzt ändern und für eine umfassende Datengrundlage sorgen. Außerdem kündigte Grütters an, ihr Misterium werde sich auch bei der bereits laufenden Überarbeitung des Filmförderungsgesetzes um die verstärkte Integration von Frauen kümmern.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Ministerin sich für das weibliche Geschlecht stark macht. Bei der Frauenquote auf die Selbstverpflichtung der Wirtschaft zu setzen, halte sie nach den bitteren Erfahrungen der letzten zehn Jahre für naiv, hatte sie 2011 in einem Gastbeitrag für "Morgenpost Online" geschrieben: "Man muss keine "Kampfhenne" sein, um diesen Zuständen nicht länger tatenlos zusehen zu wollen."
Diesmal geht es Grütters um die Quote in der Filmbranche. Mit Blick auf die Berlinale hatte Grütters dem deutschen Film zuvor ein "gutes Kinojahr" bescheinigt. "2014 waren hier sieben Filme Besuchermillionäre", sagte sie und hob gleichzeitig die Qualität deutscher Kinostreifen wie "Hannah Arendt", "Kreuzweg" oder "Im Labyrinth des Schweigens" hervor. Der deutsche Film stehe insgesamt sehr gut da und sei bei der Berlinale (5. bis 15. Februar) so stark vertreten wie selten.
suc/sp (dpa/ focus)