Guinea verhängt Ebola-Notstand
29. März 2015Guinea hat wegen nachlassender Vorsicht der Bevölkerung im Zusammenhang mit Ebola einen Gesundheitsnotstand über fünf Regionen des westafrikanischen Landes verhängt. Präsident Alpha Conde sagte, die Maßnahmen seien nötig, um der Ebola-Seuche ein für allemal Einhalt zu gebieten. "Die nötigen Vorsichtsmaßnahmen, um das Leben unser Bevölkerung zu schützen", würden immer weniger beachtet, sagte er.
45 neue Ebola-Fälle
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte im Januar einen Rückgang der Ebola-Fälle gemeldet. Zuletzt spitzte sich die Lage in den betroffenen westafrikanischen Ländern Liberia, Sierra Leone und Guinea aber wieder zu. In der vergangenen Woche hatte es in Guinea 45 neue Ebola-Fälle gegeben.
In den betroffenen Küstenregionen sollen nun für zunächst 45 Tage verschärfte Vorsichtsmaßnahmen gelten. Sobald neue Krankheitsfälle entdeckt werden, werden demnach für die betroffenen Krankenhäuser verstärkte Quarantänemaßnahmen verhängt. Auch die Vorschriften für Beerdigungen sollen nochmals verschärft werden, denn an Ebola verstorbene Menschen sind höchst infektiös. Auch Ausgangssperren sollen wieder möglich sein.
Ausgangssperre in Sierra Leone
Im benachbarten Sierra Leone wurde für das ganze Wochenende eine Ausgangssperre verhängt. Gesundheitsbeamte gingen in der Zeit von Tür zu Tür, um mögliche versteckte Infektionsherde aufzuspüren.
Im westafrikanischen Liberia war am Freitag die letzte bekannte Ebola-Patientin des Landes gestorben, wie der staatliche Radiosender berichtete. Die Erkrankung der 44-Jährigen war vor rund einer Woche bekanntgeworden und zerstörte Liberias Hoffnung, die Ebola-Epidemie überwunden zu haben. Zuvor hatte es in dem Land mehr als 20 Tage lang keinen neuen bekannten Ebola-Fall gegeben. In Guinea, Sierra Leone und Liberia sind seit Ausbruch der Seuche vor über einem Jahr 25.000 Menschen erkrankt, 10.000 davon starben.
cr/cw (dpa, ap, epd)