Gute Geschäfte bei der Luftfahrtschau
17. Juni 2013Bereits nach wenigen Stunden wurden am Montag Aufträge in Milliardenhöhe unter Dach und Fach gebracht. So bestellte die Lufthansa 100 Flugzeuge des Typs A320, weitere 100 Maschinen des spritsparenden A320neo konnte Airbus an das Leasingunternehmen ILFC verkaufen. 20 Modelle des Großraumfliegers A380 hat eine Transportfinanzierungsgesellschaft bei Airbus bestellt - allein dieses Geschäft hat ein Volumen von acht Milliarden Dollar.
Der Flugzeugbauer Boeing aus den USA, größter Konkurrent von Airbus, gibt sich zu Beginn der Luftfahrtschau bescheiden. "Boeing und Airbus sind jetzt in allen Flugzeugklassen auf Augenhöhe", sagte der Chef der Boeing-Verkehrsflugzeugsparte, Ray Conner, in Paris. Einen Auftragswettstreit in Le Bourget wollen die Amerikaner nicht mitmachen.
Auch hinter den Platzhirschen der Branche, Boeing und Airbus, wird der Konkurrenzkampf härter. Am Montag kündigte der brasilianische Flugzeugbauer Embraer in Paris an, seinen Konkurrenten Bombardier aus Kanada stärker unter Druck setzen zu wollen. 1,7 Milliarden Dollar werde das südamerikanische Unternehmen in die Weiterentwicklung und technische Überholung seiner E-Jet-Serie investieren. Die US-Fluggesellschaft SkyWest habe bereits 100 Maschinen dieses Typs bestellt.
Das Geschäft der Zukunft
Stärker als das Geschäft mit Passagiermaschinen wird sich in der nahen Zukunft allerdings der militärische Teil der Luftfahrt entwickeln. Das geht aus einer Studie hervor, die die US-amerikanische Unternehmensberatungsfirma Teal am Rande der Luftfahrtschau vorgestellt hat. Die Studie rechnet vor, dass sich die momentanen Investitionen von weltweit rund 5,2 Milliarden Dollar jährlich in den nächsten zehn Jahren gut verdoppeln werden, auf mehr als elf Milliarden Dollar. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass das Geschäft mit den Drohnen der dynamischste Sektor der Luftfahrtindustrie bleiben werde.
Angesichts der Turbulenzen, in die die deutsche Regierung wegen des geplatzten Euro-Hawk-Deals mit den USA gekommen ist, fordern einige Luftfahrtkonzerne, ein europäisches Programm für Überwachungsdrohnen aufzulegen. Zu diesen Firmen gehört auch Airbus. Zurzeit ist Israel nach den USA der weltweit zweitgrößte Produzent militärisch genutzter unbemannter Flugkörper, der sogenannten Drohnen.
dk/hb (dpa/afp)